Kurz vor dem WM-Eröffnungsspiel der Deutschen Nationalmannschaft gegen Kanada in Berlin, sorgt ein Streit zwischen DFB und Spielerberatern über Fernseh- und Zeitschriftenwerbung für Wirbel.
Nationalmannschafts-Managerin Doris Fitschen bestätigte der Nachrichtenagentur SID, dass sie den Beratern der deutschen Spielerinnen vor knapp zwei Wochen einen Mahnbrief zugeschickt hat, in dem sich der Deutsche Fußball Bund (DFB) deutlich verärgert über die so genannte „Trittbrettfahrer-Werbung“ (Ambush-Marketing), etwa in Fernsehspots und Zeitungsanzeigen, äußert.
Das Konfliktpotenzial beim Ambush-Marketing liegt in der öffentlichen Wahrnehmung. Es wird dabei eine Verbindung zwischen Marke und DFB hergestelt, obwohl das entsprechende Label nicht als offizieller Sponsor des Verbands tätig ist. In einigen Fällen gibt es sogar Marketingsaktionen mit direkten Konkurenten der DFB-Sponsoren. Darüber sei der Verband natürlich nicht glücklich, schließlich hätten die Partner ihre Rechte gekauft, führte Fitschen weiter aus. Neben dem kompletten Team fördere der DFB-Sponsor den gesamten Frauenfußball.
So wirbt der Sportartikelhersteller Nike in Werbespots mit dem Gesicht der Spielerin Fatmire Bajramaj. Offizieller Ausrüster der Deutschen Nationalmannschaft ist dagegen aber Adidas. Obwohl der DFB über die Fälle des Ambush-Marketing verärgert ist, will der Verband keine weiteren rechtlichen Schritte einleiten. Die Vorbereitung der Mannschaft auf die Heim-WM soll nicht gestört werden. „Dieser Brief wird nicht für Unruhe sorgen“, sagte Fitschen. Sie habe bereits vor zwei Wochen mit den Spielerinnen gesprochen und ihnen gesagt, dass sie einen entsprechender Brief an die Berater schreiben werde.
Nach den Vorgaben des DFB koordiniert der Verband selbst die Werbeaktivitäten rund um die Nationalmannschaft. Davon seien auch die Berater informiert gewesen. „Wir haben sie eingeladen und informiert, um die Basis für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zu legen“, erklärte Fitschen gegenüber der Agentur. Trotzdem seien solche Aktionen gemacht worden. Der DFB hat die Berater aufgefordert, solche Werbetätigkeiten zukünftig zu unterlassen. [frt]
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