Generationswechsel: Internet statt klassischem TV

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Internet ist wichtiger als Fernsehen: Unter Jugendlichen vollzieht sich ein Generationenwechsel im Mediennutzungsverhalten. Soziale Netzwerke wie Snapchat und Facebook sind ein Muss. Klassisches TV ist für die junge Generation allerdings noch für den täglichen Nachrichtenüberblick am wichtigsten. Das ergab zumindest eine Umfrage auf der You.

Youtube statt klassisches Fernsehen: Bei dem Mediennutzungsverhalten deutet sich ein Generationswechsel an. Noch nutzen Jugendliche Internet und TV zum Schauen von Filmen und Serien gleich häufig, dennoch ist das Online-Videoportal Youtube bei ihnen inzwischen zum führenden Unterhaltungsmedium avanciert – vor dem Fernsehen. Dies ergab eine Umfrage unter den Besuchern der diesjährigen You, die die Messe für Jugendkultur am Donnerstag vorlegte. 

Demnach verfolgen 61,5 Prozent der Befragten Filme und Serien im Internet, im klassischen TV tun dies noch 60,9 Prozent. Die Abkehr vom klassischen Fernsehen zeigt sich dabei auch in den gesehenen Inhalten: Streaming-Dienste wie Netflix stehen höher im Kurs als die Mediatheken der TV-Sender. Streaming-Anbieter nutzt ein knappes Viertel (23,6 Prozent) der Befragten, auf die Mediatheken greifen nur 14 Prozent zurück.

Insgesamt spielt das Internet im Alltag der Jugendlichen eine große Rolle. Videos im Internet schauen 82,3 Prozent der Befragten, zum Chatten nutzen es über die Hälfte der Umfrageteilnehmer (58,7 Prozent), zum Musik Herunterladen oder Hören 46,6 Prozent. Für digitale Spiele gehen 21,8 Prozent der befragten Jugendlichen ins Netz, für Streaming bei Spotify oder von Filmen 21 Prozent.

Fernsehen ist für Jugendliche dann am wichtigsten, wenn es um Nachrichten geht. 59,1 Prozent der Befragten informieren sich über das aktuelle Geschehen über das klassische TV, an zweiter Stelle stehen jedoch schon soziale Netzwerke. An dritter Stelle folgt das Radio mit 38,5 Prozent. Nachrichten-Apps nutzen Jugendliche mit 19,9 Prozent inzwischen mehr als Printprodukte und Nachrichtenwebsites mit 9,7 Prozent.

Das bevorzugte Mittel zur Kommunikation  ist bei drei Vierteln der Umfrageteilnehmer der Kurznachrichtendienst Whatsapp. Danach folgen mit deutlichem Abstand der Foto-Messaging-Dienst Snapchat mit 5,8 Prozent, erst danach Anrufe per Handy oder Telefon mit 4,7 Prozent und inzwischen an vierter Stelle das soziale Netzwerk Facebook mit 3,7 Prozent.
 
Die Facebook-Nutzung unter Jugendlichen hat generell einen Abwärtstrend zu verzeichnen. So belegt Instagram inzwischen die Spitzenposition unter den Social Communitys, die bei den Jugendlichen am häufigsten regelmäßig genutzt werden. Der Fotodienst konnte so innerhalb eines Jahres einen Zuwachs von 50 Prozent erzielen und verwies Facebook mit 43,6 Prozent auf Platz zwei. Twitter belegt mit 16,9 Prozent den dritten Platz. Die Nutzung von sozialen Netzwerken dagegen scheint unter Jugendlichen ein Muss zu sein, so gaben in der Umfrage knapp 90 Prozent an, dort regelmäßig unterwegs zu sein.
 
Für die Umfrage wurden auf der You, die vom 8. bis 10. Juli in Berlin stattfand, über 1000 Jugendliche befragt. Bei dem Großteil der Teilnehmer (82,8 Prozent) handelte es sich um Schüler. 7,5 Prozent waren berufstätig, 5,2 Prozent befanden sich in der Ausbildung, 2,3 Prozent im Studium. [kw]

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12 Kommentare im Forum

  1. AW: Generationswechsel: Internet statt klassischem TV Jugendlich bin ich nicht mehr, aber auch ich nutze immer mehr die Streaming-Dienste, die Flexibilität ist einfach unschlagbar. Nachrichten hingegen beziehe ich fast nur aus dem Internet, das klassische TV ist mir da zu langsam.
  2. AW: Generationswechsel: Internet statt klassischem TV ich wüsste gar nicht wann ich im linearen TV mal Nachrichten geguckt habe die letzten 12 Monate ... alles alt und überholt
  3. AW: Generationswechsel: Internet statt klassischem TV So lange man sich nicht darauf verlassen kann, dass wirklich JEDE Sendung in der Mediathek abrufbar ist, beschränkt sich die Nutzung auf Sendungen, bei denen ich mir sicher bin. Alles andere gucke ich weiter live oder zeichne es auf HDD auf.
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