HD-Videofiles richtig streamen

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HD-Inhalte über das Netzwerk

MKV: Diese drei Buchstaben stehen nicht nur für ein beliebtes Videocontainerformat, sondern auch sinnbildlich für die Verbreitung von Videoinhalten im Netzwerk. Dennoch ist es alles andere als einfach, alle Container-, Video- und Filearten unter einen Hut zu bringen, denn viele Hürden müssen genommen werden. Wie es richtig geht und wie Sie günstig Ihre selbst erstellten Videodateien zu Ihrem Fernseher oder Beamer streamen können, zeigt unser nachfolgender Ratgeber.

Möchte man seine Video- und Audiosammlung ins heimische Netzwerk und auf Smartphones oder Tablets gestreamt bekommen, führt kein Weg an einem dedizierten NAS (Network Attached Storage) vorbei. Daneben gibt es aber noch andere Möglichkeiten, denn ein NAS ist oft alles andere als trivial einzurichten und je nach Ausstattung auch recht teuer in der Anschaffung. So liegt es auf der Hand, erst mal den bereits vorhanden Blu-ray-Player einzusetzen, um zum Beispiel das Video vom PC auf den Fernseher zu übertragen.

Streamen mit dem Blu-ray-Player

Zwar können immer mehr Fernseher streamen oder Video- und Audiofiles über USB verarbeiten, ältere TVs erreichen diese Filekompatibilität aber bei Weitem nicht und es kommt häufi g zu Problemen, wenn Dolby Digital oder DTS-Tonspuren in den Dateien vorhanden sind. Daher wäre es im Grunde ganz leicht, wenn der vorhandene Blu-ray-Player neben Blu-ray-Medien einfach auch gleich alle anderen Videofile-Arten abspielen bzw. streamen könnte. Leider liegt aber selbst bei einem Blu-ray-Player der Teufel im Detail.
 
So bieten Blu-ray-Player meist drei Möglichkeiten, Videofiles zu verarbeiten bzw. abzuspielen. Zum einen auf Disc gebrannt, wenn vorhanden über den USB-Anschluss oder eben über das Netzwerk, wahlweise drahtlos via WLAN. Von Disc oder über USB können die meisten Player tatsächlich die wichtigsten Filearten erkennen und wiedergeben. Wollen Sie nicht viel Geld ausgeben, stellt der USB-Anschluss daher die günstigste Alternative zur Medienwiedergabe dar, benötigt man doch lediglich einen USB-Stick, auf den die Film- oder Audiodateien überspielt werden. Möchte man seine Sammlung aber weiteren Geräten im Haus zur Verfügung stellen oder das ständige Andocken des USB-Sticks vermeiden, wird es schon etwas komplizierter.

Beschränkte Zugriffsmöglichkeit

Fast alle aktuellen Blu-ray-Player-Modelle können auf MKV- oder DivX-Videofiles auf einfacher Windows-Freigabeebene nicht mehr zugreifen. Das bedeutet, dass ein Windows-Verzeichnis, das auf einem PC freigeben wurde, nicht mehr ausreicht, aktuelle Player erkennen die Dateien, die in dem freigegebenen Ordner liegen, schlichtweg nicht.
 
Kurios: Vor wenigen Jahren konnten z. B. LG-Blu-ray-Player MKV-Files über die CIFS/SMB-Netzwerkprotokollebene (Common Internet File System) erkennen und ohne Probleme streamen. So wie fast alle aktuellen Player sind auch die neuesten Blu-ray-Player-Modelle von LG meist nur noch DLNA/UPnP zertifiziert und sie benötigen einen Mediaserver, der ihnen die Dateien passend serviert. Dieser Mediaserver kann in Form einer Software für PC oder Mac
oder in Form eines Mediaservers über ein NAS realisiert werden. Wichtig ist hierbei immer, auf eine DLNA-Zertifizierung zu achten.

Spezieller HD-Videoplayer/-streamer

Bereitet Ihr Blu-ray-Player Probleme beim Streamen und hilft auch der Einsatz einer speziellen DLNA-fähigen Media-Software nicht weiter, kann es sinnvoll sein, über einen eigenständigen HD-Videoplayer nachzudenken. Diese Gerätegattung ist meist die Eier legende Wollmilchsau, die so gut wie alle Eventualitäten abdeckt. Die Vielfalt an Geräten ist hier geradezu erdrückend, ziehen Sie einen Kauf in Erwägung, raten wir zu Geräten der Hersteller Dune, WD (Western Digital) oder Novel-Tech.
 
Aber auch diese Gerätegattung hat so ihre Tücken, daher unser Rat: Wenn Sie sich für ein Gerät entschieden haben, gehen Sie im Internet in den einschlägigen Foren wie z. B. unter www.digitalfernsehen.de auf die Suche, um die jeweiligen Eigenheiten der einzelnen Geräte im Vorfeld genau zu klären. Besitzt ein Gerät z. B. ein langsameres 10/100 Mbit/s-LANNetzwerkinterface, kann es beim Streamen zu Aussetzern kommen, wenn das Videofile eine sehr hohe Bitrate aufweist. Gleiche Probleme können beim drahtlosen WLAN-Streaming auftreten – laufen die Videofiles ohne Aussetzer, spricht aber nichts dagegen, auf das Netzwerkkabel zu verzichten.

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