Haben OLED-TVs doch eine Zukunft?

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Seit Jahren gilt die OLED-Technologie als Hoffnungsschimmer für die TV-Branche. Die Displays aus organischen Leuchtdioden sollen die Vorteile von LCD und Plasma vereinen. Bislang galt die Technologie jedoch nur als bedingt massenmarkttauglich. Mit einem neuen Fertigungsverfahren möchte Samsung dies nun ändern.

OLED – diese vier Buchstaben gelten seit Jahren als Hoffnungsschimmer für die Branche der TV-Hersteller. Die Display-Technologie, bei der die Panels aus organischen Leuchtstoffen, den sogenannten OLEDs, gefertigt werden, soll die Vorteile von LCD und Plasma vereinen ohne jedoch deren Schwächen zu übernehmen. Konkret bedeutet dies: Leuchtstarke Displays, mit geringer Bautiefe, niedrigem Stromverbrauch und einem noch nie gekannten Kontrastverhältnis.

In der Praxis erwies sich die OLED-Technologie bislang jedoch nur als bedingt fernsehtauglich. Zu aufwändig gestaltet sich bislang der Herstellungsprozess für großformatige Bildschirme und zu gering war die Lebensdauer der organischen Leuchtdioden, sodass die Farben auf den Displays oft schon nach kurzer Zeit erblassten. In der Folge legten nahezu alle großen TV-Hersteller ihre Pläne für massenmarkttaugliche OLED-Fernseher wieder auf Eis. Lediglich LG hält aktuell die OLED-Flagge hoch.
 
Nun scheint jedoch auch Samsung einen neuen Anlauf zu starten, um die OLED-Technologie in die Wohnzimmer zu bringen. Im vergangenen Monat hatte der koreanische Hersteller auf der SID Display Week 2014 in San Diego einen Durchbruch verkündet, der einige grundlegende Probleme bei der Herstellung großformatiger OLED-Displays beseitigen soll. Verbessert werden konnten laut Samsung sowohl die Effizienz der Fertigung als auch die Lebensdauer der Panels.
 
Ein effizienteres Herstellungsverfahren soll dabei vor allem für sinkende Produktionskosten und damit letztlich für günstigere Preise für den Endkunden sorgen. Diese sind nötig, wenn OLED-Fernseher ihren Durchbruch auf dem Massenmarkt feiern möchten. Ebenfalls entscheidend für einen Durchbruch der OLED-Technologie beim Kunden dürfte die Ankündigung sein, dass sich die Lebensdauer der Panels mit der neuen Technologie um etwa das Achtfache steigern lässt. Ausschlaggebend dafür sei eine deutlich längere stabile Abgabe von blauem Licht. Bei den bisherigen OLED-Displays sind vor allem die Leuchtdioden, die den blauen Farbton erzeugen, diejenigen mit der kürzesten Lebensdauer. 
 
Von den Fortschritten beim Fertigungsverfahren erhofft sich Samsung nun auch insgesamt einen Fortschritt dabei, die OLED-Technologie für TV-Geräte endlich marktreif zu machen. Doch letztlich dürfte nicht nur Samsung seine Hoffnungen auf OLED setzen, sondern die gesamte Branche der TV-Hersteller. Schließlich stößt die bislang dominierende LCD-Technologie langsam aber sicher an die Grenzen ihrer Entwicklungsfähigkeit. Die Plasma-Technologie, die ursprünglich eingeführt worden war, um die Schwächen des LCD-Verfahrens auszubügeln, ist sogar beinahe vollständig vom Markt verschwunden. [ps]

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17 Kommentare im Forum

  1. AW: Haben OLED-TVs doch eine Zukunft? Zufälle gibts, dass Samsung gleichzeitig die Produktion von Plasma-Panels einstellt. Wie wird dann wohl die Antwort lauten?
  2. Erst LCD, dann Plasma, dann LED und nun OLED, einhergehend mit 16:9, HD, Full HD, 3D, 4k - und was kommt dann? Da ging es im Zeitalter der alten Röhrenkisten wesentlich geruhsamer zu; die Einführung von Farbe und Stereoton - weitere technische Änderungen gab es damals kaum.
  3. AW: Haben OLED-TVs doch eine Zukunft? Natürlich werden sich OLED irgendwann durchsetzen – bei kleinen Displays (Smartphone) sind sie ja schon die Technik der Wahl für Top-Geräte. Nur ist es eben noch schwierig, diese für die Anforderungen einer Glotze (groß und konstante Farbwiedergabe über lange Zeit) anzupassen – DAS ist aber nur eine Frage der Zeit.
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