Hausdurchsuchung bei Telekom-Tochter Mass Response

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt auf Grund des Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs gegen zwei ehemalige Geschäftsführer der Produktionsfirma Mass Response. Diese sollen von dem Unternehmen produzierte Call-In-Shows manipuliert haben.

Bereits am vergangenen Donnerstag führten Kriminalpolizisten und zwei Gutachter auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien eine Hausdurchsuchung bei der Produktionsgesellschaft Mass Respone durch, berichtet die Tageszeitung „Der Standard“ in ihrer Mittwochsausgabe. Während der Durchsuchungsaktion wurden mehrere Unterlagen beschlagnahmt, bestätigte die Staatsanwaltschaft gegenüber dem Blatt. Die Gutachter sollen nun die Buchhaltung überprüfen und die technischen Belange analysieren.
 
Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen die beiden ehemaligen Geschäftsführer Andreas Krenn und Herbert Dvoracek wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrugs. Bei einem schweizer Sender seien Fernsehshows manipuliert worden. In den Call-In-Shows sei bereits vorher abgemacht gewesen, welche Anrufer gewinnen. Diese Personen hätten dann den Gewinnbetrag wieder an Mass Response zurückgezahlt.

Der österreichischen Tageszeitung gegenüber leugneten Dvoracek und Krenn die Vorwürfe. 2009 hatte ein schweizer Mitspieler die Produktionsgesellschaft angezeigt. Das zunächst wieder eingestellte Verfahren wurde nach weiteren Anzeigen erneut aufgenommen und fand mit der Razzia die Bestätigung der Ernsthaftigkeit seitens der Staatsanwaltschaft.
 
Eine Hausdurchsuchung gab es auch bei Marx Media Vienna, die zu 25 Prozent der Telekom gehört und für Fernsehshow unter anderem Kamera-Equipment bereitstellte. Die Telekom-Sprecherin Elisabeth Mattes bestätigte dem „Standard“ gegenüber die Hausdurchsuchungen und sagte, dass man mit den Behörden kooperiere und die internen Prüfungen fortsetzen werde.
Die Telekom-Tochter Mass Response war bereits 2009 aus den umstrittenen TV-Shows ausgestiegen. Die Gesellschaft wurde 2007 zu hundert Prozent eine Tochter der Telekom. Nicht zuletzt wegen des Image-Schadens durch die von Konsumentenschützern „Abzock-Shows“ wollte sich der Mutterkonzern von seiner Tochtergesellschaft trennen. Dies scheint sich auf Grund der aktuellen Ermittlungen zu verzögern. [rh]

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