ARD-Programmchef Volker Herres hat die Ausführungen einer Studie der Otto-Brenner-Stiftung zurückgewiesen. Der Analyse fehle die inhaltliche Substanz und es mangele an den notwendigen Belegen für dieaufgestellten Behauptungen.
Volker Herres, der seit November 2008 für die Programmauswahl in im Ersten verantwortlich ist, hat die „Netzwerk Recherche“-Studie über den Informationsgehalt im TV am Donnerstag scharf kritisiert. „Der Informationsanteil im Ersten ist mitnichten zurückgegangen“, betonte der ARD-Programmchef. Der Informationsanteil liege wie bereits 2010 bei 43 Prozent und damit wäre die Information der größte Programmteil im Ersten.
Auch im Hauptabendprogramm hätte es keine Kürzungen des Informationsanteils gegeben, so Herres weiter. „Ab Herbst wird der Anteil des Informationsteils sogar noch gesteigert“. Verschiedene Informationssendungen sollen im Zuge der Programmreform ab Herbst mehr Sendeminuten bekommen, andere Sendungen wie „Hart aber fair“ erhalten einen neuen Primetime-Sendeplatz. Zudem stehe noch das Comeback von Günter Jauch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen an, der mit seiner neuen Polit-Talk-Show einen weiteren Informationsgehalt beiträgt, teilte Das Erste mit.
Zudem verteidigt der Programmchef seine Nachrichten. „Die These, die Fernsehnachrichten seien unpolitischer geworden, bleibt für die ‚Tagesschau‘ eine Behauptung ohne Belege“. Die Tagesschau sei die Nachrichtensendung, die am stärksten auf politische Inhalte setze. Das würde in Studie sogar bestätigt werden. „Auch alle Monatsstudien des ‚Infomonitor‘ beweisen das: Weit mehr als 50 Prozent aller Beiträge in der Hauptausgabe der ‚Tagesschau‘ sind politischer Natur“, wie ein Auszug der Studie in der ARD Pressemitteilung zitiert wird.
Für die gesamte Studie fand Volker Herres deutliche Worte: „Dieser Kritik am Ersten fehlt die inhaltliche Substanz. Den Ausführungen, die den Eindruck erwecken sollen, eine empirische Studie zu sein, mangelt es an den notwendigen Belegen für die aufgestellten Behauptungen“. [mho]
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