Kann sich das Frankfurter „Tatort“-Duo vertrauen?

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Schon in seinem zweiten Fall steht sich das neue Frankfurter Ermittlerduo vor einer Zerreißprobe. Im neuen „Tatort“ aus Hessen scheinen viele Polizisten ihrer Arbeit mit zweifelhaften Methoden nachzugehen.

Um die zwielichtige Vergangenheit von Kommissar Paul Brix (Wolfram Koch) geht es im zweiten Fall der neuen Frankfurter „Tatort“-Ermittler. Kann Kommissarin Anna Janneke (Margarita Broich) ihrem Partner trauen? Was steckt hinter seinem Wechsel von der Sitte zur Mordkommission? Die mit diesen Fragen verwobenen Ermittlungen führen ins Rotlicht- und ins Rockermilieu sowie zur Russen-Mafia – aber auch zu Polizisten mit zweifelhaftem Korpsgeist. „Hinter dem Spiegel“ heißt der „Tatort“ des Hessischen Rundfunks (hr), den das Erste an diesem Sonntag um 20.15 Uhr zeigt.

Brix bekommt im Polizeipräsidium Besuch von einem ehemaligen Partner bei der Sitte: Simon Finger (Dominique Horwitz) ist auf der Flucht vor der Russen-Mafia. Brix soll ihm dabei helfen, weil er ihm anscheinend noch einen Gefallen schuldet. Janneke belauscht das Gespräch der beiden Männer und fragt sich, wie viel Dreck ihr neuer Partner am Stecken hat. Kurz darauf verschwindet Finger spurlos, und ein Kommunalpolitiker stirbt. Kommissariatsleiter Henning Riefenstahl (Roeland Wiesnekker) will zunächst an Selbstmord glauben.
 
Dies nutzt die psychologisch ausgebildete Janneke, um Brix‘ Vergangenheit unter die Lupe zu nehmen. Dabei trifft sie im Bahnhofsviertel auf den ehemaligen Revierchef Wolfgang Preiss (überzeugend gespielt von Justus von Dohnányi). Es entsteht ein gefährlicher Wettlauf um Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Loyalität, in dem Janneke aus ihrer etwas unbedarften Rolle herauswächst.
 
Die Kommissarin trifft bei ihren Ermittlungen auf selbstgerechte oder korrupte Kollegen mit zweifelhaften Methoden. „Früher oder später macht man sich die Hände schmutzig. Jeder von uns“, sagt Preiss. „Ich seh‘ das anders“, antwortet Janneke. Aber drückt sie vielleicht doch mal ein Auge zu?
 
Buch und Regie strotzen von augenzwinkernd und ironisch in Szene gesetzten Klischees. Der Zuschauer muss bei der recht spannend erzählten Geschichte immer wieder schmunzeln. Zum Beispiel, wenn es in der Bankenmetropole Münzen und einen Geldschein regnet – der sofort eingesteckt wird. Oder wenn die mächtige Tochter des Mafia-Bosses ein Gespräch zwischen ihrem Vater und den Ermittlern völlig frei übersetzt.
 
Das Drehbuch stammt von Erol Yesilkaya, der zusammen mit Michael Proehl bereits das Buch zum beeindruckenden Tatort-Finale von Brix‘ Vorgänger, Joachim Król als Frank Steier („Das Haus am Ende der Straße“), geschrieben hat. Inszeniert wurden beide Filme von Sebastian Marka.
 
Auch der sechste – in diesem Sommer abgedrehte – hr-„Tatort“ mit Ulrich Tukur („Es lebe der Tod“) trägt die Handschrift von Yesilkaya und Marka. Ein Sendetermin für die Geschichte um einen Serienkiller steht aber noch nicht fest. Zunächst ist kurz nach Weihnachten Tukurs fünfter Fall zu sehen. In „Wer bin ich?“ untersucht der LKA-Ermittler Felix Murot Morde im Wiesbadener Spielbankmilieu. [Ira Schaible/buhl]

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21 Kommentare im Forum

  1. AW: Kann sich das Frankfurter "Tatort"-Duo vertrauen? Mal schauen, das Team mit Kommissar Paul Brix kann ich mich noch nicht so anfreunden frankkl
  2. AW: Kann sich das Frankfurter "Tatort"-Duo vertrauen? Mit den Bildformat stimmt bei mir was nicht frankkl
  3. AW: Kann sich das Frankfurter "Tatort"-Duo vertrauen? Auf allen 3 Sendern (SRF1, ORF2, Das Erste) im Kino-Breitbild.
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