Kika-Prozess: Programmchef wusste nichts von Scheinrechnungen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der im Kika-Prozess angeklagte ehemalige Top-Manager hat den Millionenbetrug gestanden. Als Gründe gab er am Montag vor dem Landgericht Erfurt seine massive Spielsucht und die Arbeitssituation beim Kinderkanal an.

„Mir ist das nicht aufgefallen, sonst wäre ich tätig geworden“, sagte er am Dienstag im Kika-Betrugsprozess vor dem Erfurter Landgericht. Auch von der massiven Spielsucht des wegen Bestechlichkeit und Untreue angeklagten früheren Herstellungsleiters habe er erst kurz vor dessen Verhaftung im vergangenen Jahr erfahren.

Der 43 Jahre alte Angeklagte hatte zum Prozessauftakt bereits gestanden, über fünf Jahre lang Scheinrechnungen von rund 4,6 Millionen Euro ohne Gegenleistung zur Zahlung angewiesen zu haben. Das Geld soll er sich mit einer Berliner Produktionsfirma geteilt haben (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).

Neben seiner Spielsucht hatte der Angestellte auch das raue Arbeitsklima beim Kika für den Betrug verantwortlich gemacht. Kottkamp, der seit November 2008 Programmgeschäftsführer bei dem Erfurter Sender ist, bezeichnete das Klima dagegen als konstruktiv und in vielen Bereichen familiär.

Der Angeklagte sei ein zuverlässiger Mitarbeiter gewesen, der seine Aufgaben präzise erfüllt habe, sich seiner Stellung im Kika aber sehr bewusst gewesen sei. Dass der Betrug nicht aufgefallen sei, könne er sich nur damit erklären, dass falsche Zahlen vorgelegt wurden, sagte Kottkamp. [Annett Gehler/ar]

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