Kirch-Prozess: Friede Springer als Zeugin – Vergleich abgelehnt

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Neues vom Kirch-Prozess: Während die Verlegerin und Großaktionärin des Axel-Springer-Verlags Friede Springer als Zeugin aussagen muss, hat der beklagte Ex-Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer einen vom Gericht vorgeschlagenen Vergleich abgelehnt.

Das Oberlandesgericht München hat einer Mitteilung der „Zeit“ vom Montag zufolge der Deutschen Bank ein Vergleichsangebot in Höhe von 775 Millionen Euro vorgeschlagen. In einem sogenannten Hinweisbeschluss vom 24. März hätten die Richter festgestellt, dass die Deutsche Bank und ihr früherer Vorstandssprecher Rolf-Ernst Breuer im Jahr 2002 eine vorsätzliche sittenwidrige Schädigung Kirchs begangen haben könnten. Nach Ansicht des Münchner Gerichts komme eine Haftung wegen dieses Delikts „ernsthaft in Betracht“.
 
Die Deutsche Bank, die den Vergleichsvorschlag umgehend abgelehnt habe, sagte gegenüber dem Blatt, dass es sich lediglich um eine vorläufige juristische Einschätzung des Gerichts handle. Nach Ansicht des Finanzinstituts sei diese Beurteilung in dieser Form schon nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme vom Folgetag (25. März) nicht mehr aufrecht zu halten gewesen. Die Bank betonte noch einmal, dass Ex-Vorstandssprecher Breuer mit der Interviewäußerung Kirch nicht habe schädigen wollen.

Derweil soll laut Vorabmeldung der „Zeit“ (Mittwochsausgabe) Friede Springer als Zeugin vorgeladen werden. Das habe das OLG in einem entsprechenden Beweisbeschluss festgehalten. Nach der Insolvenz der Kirch-Gruppe 2002 hatte die fünfte Ehefrau des Medienmogul Axel Springer, die auch dessen Erbe verwaltet, von der Deutschen Bank Aktien übernommen, die vorher dem Medienunternehmen von Leo Kirch gehörten. Überdies soll Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann ebenfalls vor Gericht als Vertreter der von Kirch beklagten Bank erscheinen und angehört werden.
 
Der ehemaligen Medienmanagers Leo Kirch macht den damaligen Vorstandssprecher der Deutschen Bank Rolf Breuer in einer Milliardenklage aufgrund eines Zeitungsinterviews für die Insolvenz seines Medienimperiums verantwortlich und bemüht sich seit Jahren vor Gericht um Schadenersatz  (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [js]

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