Mehr Befreiungen vom Rundfunkbeitrag in NRW

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Zahl der Bürger, die im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen vom Rundfunkbeitrag befreit sind, ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen.

2016 waren rund 753.000 Personen befreit – das sind fast 20 Prozent oder 117.455 mehr als noch 2014. Dies geht aus einer am Montag veröffentlichten Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion hervor. Dabei war die Zahl der registrierten über 8,4 Millionen privaten Beitragskonten sogar um mehr als 49.000 niedriger als noch 2014.

Im Grundsatz gilt: pro Wohnung muss ein Beitrag gezahlt werden – egal, ob und wie viele TV-Geräte, Radios oder Computer dort genutzt werden. Derzeit liegt der Beitrag, der auf die öffentlich-rechtlichen Sender und die Landesmedienanstalten verteilt wird, bei 17,50 Euro. Auf Antrag kann eine Befreiung oder Ermäßigung aus sozialen oder gesundheitlichen Gründen erteilt werden. Die Zahl der Ermäßigungen sank von 2014 bis 2016 um rund 11.000 auf knapp 119.000. Wer den Beitrag nicht zahle, weder auf Mahnschreiben reagiere, noch Vermögensauskünfte gebe, könne sogar in Erzwingungshaft genommen werden, warnte Medienminister Stephan Holthoff-Pförtner (CDU).
 
Der Geschäftsführer des Beitragsservices, Stefan Wolf, sieht in der Haft allerdings nicht den richtigen Weg. „Beitragsverweigerer in Beugehaft zu nehmen, halte ich für unangemessen und auch nicht für sinnvoll“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Montag). Allerdings sei es das letzte Mittel, „um Leute zu einer Vermögensauskunft zu bewegen“. [dpa]

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44 Kommentare im Forum

  1. Und wieviel Asylbewerber kamen in der Zeit nach NRW? Ob da vielleicht ein Zusammenhang bestehen könnte? Diese sind schließlich i. d. R. alle von der HHA befreit.
  2. Mir fällt auf, dass es in den letzten Wochen hier im Forum richtige "Stänker" gibt. Gibt es hier gar keine Kontrolle? Jetzt zum Thema: In NRW wundert es mich überhaupt nicht, hier gibt es Quoten der Arbeitslosigkeit von ca. 15% und sehr viele Arbeitsplätze in der Logistik und im Einzelhandel oder in der Leiharbeit(eher schlechte Bezahlung).
  3. Das Problem sind weniger die fehlenden Arbeitsplätze als die schlechte Bezahlung. Immer mehr Arbeitgeber wollen für "Mitarbeiter" kein Geld mehr bezahlen und wundern sich dann, dass keiner dort arbeiten möchte. Wenn man in Deutschland mit H4 mehr im Monat Netto hat als mit einer ehrlichen Arbeit, dann läuft hier einiges schief. Zitat: "An der Bezahlung - glaubt der Bäcker - könne es nicht liegen: Jaenichen bezahle mehr als den Mindestlohn: 9 Euro pro Stunde Anfangsgehalt, später 10 Euro pro Stunde." Beliebtes Berliner Café muss schließen – weil niemand dort arbeiten will 9 Euro pro Stunde, in Berlin. Davon wird man wahrscheinlich nicht mal die Miete zahlen können
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