Die Indizien für einen Deutschlandstart von Netflix verdichten sich. Derzeit arbeitet das Unternehmen am Aufbau einer Vermarktungsabteilung für Europa in Amsterdam. Dafür werden auch Mitarbeiter mit deutschen und französischen Sprachkenntnissen gesucht. Bereits 2013 hatte CEO Reed Hastings große Expansionspläne für den europäischen Markt angekündigt.
Der vor allem in den USA bekannte Video-on-Demand-Anbieter Netflix hat offenbar bereits konkretere Pläne für einen Start in Deutschland. Wie das US-Portal „Gigaom“ am Dienstagabend berichtete, plane man beim Streaming-Riesen derzeit den Aufbau einer europäischen PR-Abteilung in Amsterdam, welche die geplanten Expansionen auf den Märkten in Europa vorantreiben soll. Aus Stellenausschreibungen des Unternehmens geht hervor, dass man für die Niederlassung auch Mitarbeiter sucht, die neben Niederländisch und Englisch auch Deutsch und Französisch sprechen.
Dies mag im Moment zwar nur ein kleiner Hinweis auf weitreichendere Expansionspläne in Richtung Deutschland und Frankreich sein, ernst nehmen muss man diesen jedoch vermutlich trotzdem. Bereits im Mai 2013 waren es Stellenausschreibungen gewesen, die zuerst auf den Start des Anbieters in den Niederlanden hindeuteten, der dann wenige Monate später auch tatsächlich stattfand. Zudem sprechen bereits weitere Indizien für ein gesteigertes Interesse des Unternehmens an den Märkten in Deutschland oder Frankreich.
So Sprach Netflix-CEO Reed Hastings bereits im vergangenen Jahr von Plänen für 2014, den Video-Abruf-Dienst auch auf größeren europäischen Märkten anbieten zu wollen. Seit Monaten ist zudem aus Kreisen von Netz- und Plattformbetreibern zu hören, dass man sich beim US-Unternehmen offenbar bereits ein genaueres Bild vom deutschen Markt machen würde. Nicht zuletzt dürfte auch die Zeit für Netflix drängen. Sofern die Pläne zur Ausweitung der Geschäfte nach Deutschland umgesetzt werden sollen, so wird der Anbieter sicherlich kein Interesse daran haben, dass andere Dienste den Markt bereits vollständig unter sich aufgeteilt haben, wenn man ein eigenes Angebot startet.
Gegen ein Engagement des US-Konzerns in Deutschland spricht hingegen die schwierige Rechtesituation hierzulande. Ein Großteil der Ausstrahlungsrechte für Filme und Serien ist immerhin bereits unter anderen Playern auf dem Markt verteilt. Erst vor wenigen Monaten sicherte sich beispielsweise Sky die Pay-TV-Exklusivrechte für die zweite Staffel der von Netflix produzierten Serie „House of Cards“. Möglich ist daher auch, dass man bei Netflix gar keinen direkten Markteinstieg im Blick hat, sondern vielmehr die Vermarktungsmöglichkeiten für die eigenen Inhalte auf dem deutschen Markt ausbauen möchte. [ps]
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