Nintendo zieht einen Schlussstrich: Gut drei Jahre nach dem Start stampft der japanische Elektronik-Konzern nun seinen TV-Dienst TVii ein. Bis nach Europa hatte es der Dienst gar nicht erst geschafft.
Schon seit einigen Jahren versuchen die Hersteller von Spielekonsolen ihre Geräte zu Multimedia-Plattformen im Wohnzimmer zu machen, um so die Nutzer auch fernab der Gaming-Welt an die Konsolen zu binden. Nintendo wollte dieses Ziel über den TV-Dienst TVii erreichen, der die WiiU quasi zu einer Art Set-Top-Box machen sollte, über die dann auch Fernsehinhalte von verschiedenen TV-Portalen gestreamt werden können. 2012 startete TVii in Japan und den USA, 2013 sollte mit Europa der nächste große Schritt kommen. Doch soweit kam es nicht.
Anfang des Jahres beerdigte der japanische Elektronik-Hersteller seine TV-Pläne für Europa – und nun offenbar auch für den Rest der Welt. Denn wie das Unternehmen über das Nintendo-Netzwerk mitteilte, wird TVii im August komplett eingestellt. Den Hebel will Nintendo am 11. August umlegen, damit kommt der TV-Streaming-Dienst gerade mal auf eine Lebensdauer von drei Jahren.
Der Konzern selbst erklärte, dass jeder Service einen Lebenszyklus hat, der von TVii sei nun am Ende und man wolle seine Ressourcen nun in andere Projekte stecken. Welche dies sind, lies der Konzern aber offen.
WiiU-Nutzer müssen ihren Wunsch nach Multimedia-Entertainment fernab der Spiele-Welt also künftig auf anderem Wege stillen. Ob der Konzern hier an einem neuen Dienst arbeitet, der ebenfalls den Abruf von linearen und non-linearen TV-Inhalten ermöglicht, ist ungewiss. Auch eine Kooperation wäre eine denkbare Idee. Für die WiiU dürfte es im Kampf mit der Konkurrenz auf jeden Fall ein Rückschlag sein, immerhin bekommen potentielle Kunden mit dem Nintendo-Gerät einen Dienst weniger, den Playstation und Co. bieten. [fm]
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