Der Online-Musiksender Tape TV plant den Einstieg in den britischen Markt. Neben der Sprachbarriere stand der Expansion bisher vor allem die Klärung von Lizenzrechten im Weg.
Der Start von Tape TV in Großbritannien soll noch in diesem Jahr erfolgen, erklärte das Internetportal „Gigaom“ am Dienstag. Da der Musikvideodienst bisher nur in deutscher Sprache verfübgar ist, habe die Lokalisierung von Tape TV zur verzögerten Expansion beigetragen. Darüber hinaus spielen die Lizenzen eine entscheidende Rolle, welche für die Ausstrahlung der Videos notwendig sind. Außerdem wolle der Anbieter in jeder Region eigene redaktionelle Teams einsetzen, welche im Youtube-Zeitalter die Musik-TV-Erfahrung des von vielen Fans vermissten klassischen MTV zurückbringen sollen.
Derzeit verfüge der in Deutschland, Österreich und der Schweiz empfangbare Online-Sender über ein Repertoire von rund 45 000 Videos und 3,5 Millionen Nutzer. User-Videos wie bei Youtube finden sich bei Tape TV nicht, sondern ausschließlich traditionelle Musikvideos. Die Interaktivität beschränkt sich weitgehend darauf, dass Nutzer die von ihnen geschauten Clips bewerten können. Damit eröffnet sich für den Anbieter die Möglichkeit, seinen Zuschauern eine individuelle Musikauswahl zu bieten.
Außerdem bietet Tape TV genre-spezifische Unterkanäle, beispielsweise für Fans von Alternative- oder Hip-Hop. Der in Berlin ansässige Sender ist aber nicht nur online verfügbar, sondern ist seit vergangenem Jahr auch mit der Show „On Tape“ beim Digitalsender ZDFkultur vertreten. Neben Großbritannien wolle der Veranstalter auch in weitere Regionen expandieren. [rh]
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