Pilot: BBC und BSkyB testen Internet über TV-Frequenzen

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Kann man ungenutzte TV-Frequenzen ohne Störungen und Interferenzen für drahtlose Internet-Zugänge umwidmen? Ein Konsortium um BBC, BSkyB und Microsoft macht jetzt im britischen Cambridge die Probe aufs Exempel.

Am Mittwoch gaben die drei Branchenriesen gemeinsam mit den Partnern British Telecom, Cambridge Consultants, dem Mobiltechnik-Entwickler Neul, Nokia, Samsung, Spectrum Bridge und TTP die Gründung des sogenannten Cambridge TV White Spaces Consortium bekannt. Die Gruppe will in den nächsten Monaten Testläufe durchführen, um das Potenzial für kostengünstige Internetzugänge in ländlichen Gebieten, aber auch in größeren Städten auszuloten, hieß es.

Neben Privatkunden denken die Partner mittelfristig auch über die Vermarktung der Zugangsdienste an Unternehmen nach. Als Motivation verwiesen die Gründer auf den wachsenden Bedarf an mobilen Netzwerkzugängen. Mit dem Pilotprojekt wolle man demonstrieren, dass ungenutzte TV-Frequenzen gut geeignet seien, um die mobile Bandbreite auszubauen und Kunden so dauerhaft den ungehinderten Zugang zu datenintensiven Diensten zu ermöglichen.

Laut einer nicht näher benannten Untersuchung soll der Bedarf für die Internet-Nutzung über Mobiltelefone, Laptops und Tablet-PCs allein zwischen 2011 und 2015 um 92 Prozent steigen. Das sei insbesondere aus der wachsenden Popularität von Videostreaming, IP-Telefonie, Musikdiensten und Downloads zu erklären. Bestehende mobile Netzwerke würden hier an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, betonte das TV-Konsortium.

Die Beteiligten unterstrichen, ihnen sei wichtig, dass die Datendienste klassische Fernsehübertragungen nicht störten. Ein Anspruch, der glaubwürdig erscheint, weil mit BBC und BSkyB gleich zwei Medienunternehmen in dem Gremium vertreten sind, die Teile ihres Programms auch terrestrisch an den Zuschauer bringen. Gegenüber der verbreiteten WLAN-Technologie hätten TV-basierte Netzwerke bei der Reichweite die Nase vorn, was weniger Access Points erfordere, hieß es.

Zunächst soll die Technologie anhand von Video- und Audiostreams auf speziellen Endgeräten von Nokia und Samsung einem Härtetest überzogen werden. Dabei sollen Zugangspunkte (Hotspots) unter anderem in Pubs, Kinos und Wohnanlagen eingerichtet werden. In der ersten Phase sei keine öffentliche Nutzung möglich, lediglich ausgewählten Industriepartner will man im Rahmen von Kurzdemonstrationen das Potenzial der Technik vorführen. [ar]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Pilot: BBC und BSkyB testen Internet über TV-Frequenzen Ich schätze unser rosa T wird das genau beobachten auf der Insel und sich dann ggf. an eine solche Kooperation an ASTRA wenden. Bleiben wir gespannt wie das in UK laufen wird und die Telekom darauf reagiert.
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