Polizei ermittelt wegen gestohlener OLED-Patente – 11 Festnahmen

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Patentstreitigkeiten gehören in der Technologiebranche nicht erst seit den Auseinandersetzungen zwischen Apple und Samsung zum Tagesgeschäft. Mit der Festnahme von 11 Personen, darunter Mitarbeitern des TV-Herstellers LG Display, erreicht das Thema in Südkorea derzeit allerdings eine neue Dimension.

Wie die Tageszeitung „Korea Herald“ am vergangenen Wochenende meldete, stehen die Festgenommenen unter dringendem Tatverdacht, Schlüsseltechnologien zur Herstellung großformatiger AMOLED-Displays an Dritte weitergegeben zu haben. Nach Angaben eines Polizeisprechers beziehe sich der Technikdiebstahl auf die vierjährige Entwicklungsarbeit von 500 Mitarbeitern im geschätzten Wert von 745 Millionen Dollar.
 
Den Verdächtigen sei man auf die Schliche gekommen, als sie sich bei chinesischen Firmen beworben und sowohl mit entsprechendem Know-how als auch mit internen Entwicklungsunterlagen von Samsung Mobile Display vorstellig geworden wären, hieß es in dem Bericht. 

Dabei schreckte ein Samsung-Manager auch nicht vor öffentlichen Anschuldigungen gegen den Wettbewerber LG zurück. Dieser habe zwar noch kein Produkt auf Basis der gestohlenen Technologie vorgestellt. Da das Unternehmen aber selbst nicht in der Lage sei, auf Basis seiner White-OLED-Technologie qualitativ hochwertige OLED-Panels herzustellen, rechne man innerhalb der nächsten ein oder zwei Jahre mit entsprechenden Produkten.
 
LG Display wies die Vorwurfe gegenüber dem „Korea Herald“ als absurd zurück. Sie seien lediglich dazu angelegt, den Ruf der Firma zu beschädigen. LG sei überhaupt nicht auf die Entwicklungen von Samsung angewiesen, da man beim auf der CES in Las Vegas im Januar vorgestellten 55-Zoll-OLED-Display auf eine andere Technologie setze als der Konkurrenz. [ar]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Polizei ermittelt wegen gestohlener OLED-Patente - 11 Festnahmen Entschuldigung - ich verstehe den Artikel nicht. Wurden jetzt Mitarbeiter von Samsung verhaftet, die interne Unterlagen ihres Arbeitgebers an Chinesen verkaufen wollten? Oder waren es Mitarbeiter des Konkurrenten LG Display, die wohlgemerkt möglicherweise ausspionierte interne Unterlagen von Samsung an chinesische Spione weiterverkaufen wollten? Sozusagen doppelte Spionage? Hier liest es sich etwas weniger kompliziert: heise online | Industriespionage bei Samsung
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