Der Kabelnetzbetreiber Primacom hat nach Anlaufschwierigkeiten nun doch noch rechtzeitig vor Jahresende fünf private HD-Kanäle von Pro Sieben Sat 1 und RTL ins Boot geholt.
Die hochauflösenden Ableger von RTL, Vox, Pro Sieben, Sat 1 und Kabel Eins seien ab sofort in den Primacom-Netzen zu empfangen, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Geschäftsführer Michael Dorn betonte, Kunden würden die benötigten HD-Receiver zur Miete angeboten, die Sender selbst könnten ohne Aufpreis empfangen werden.
Neben einem HD-Digitalreceiver ohne Aufzeichnungsfunktion, für den monatlich 6 Euro berechnet werden, wird dem Zuschauer alternativ ein PVR-Modell mit Speicherkapazität für bis zu 50 Stunden hochauflösendes Programm angeboten. Das von Kaon entwickelte Modell basiert auf integrierter NDS-Middleware und verfügt über eine 250 GByte große Festplatte. Hierfür fällt eine Monatsmiete von 12 Euro an. Beide Receiver werden auf Wunsch auch zum Kauf abgeboten.
Offen ließ Primacom in seiner Mitteilung zunächst, ob die von den Privatsendern bei der Satellitenplattform HD Plus verlangten Restriktionen wie fallweise Aufnahmesperren und Vorspulverbot auch bei Primacom umgesetzt werden. Unklar blieb zunächst auch, ob die neu hinzugekommenen HD-Privatsender RTL2 HD und Sixx HD zeitnah nachgeschoben werden.
Ursprünglich hatte Primacom bereits Anfang 2010 die Aufschaltung von RTL HD und Co. in Aussicht gestellt. Kurz vor der angekündigten Aufschaltung Ende Februar verwies das Unternehmen auf noch nicht abgeschlossene Vertragsverhandlungen mit den beiden großen deutschen Privatsender-Gruppen. Im September war es zu Irritationen gekommen, weil RTL HD und Vox HD in mehreren Kabelnetzen der Primacomvorübergehend aufgeschaltet worden waren, der Anbieter selbst die Verbreitung allerdings dementierte (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Primacom verfügt nach eigenen Angaben über den Zugang zu rund einer Million angeschlossenen Haushalten. Als nationaler Anbieter mit regionalem Fokus ist Primacom vorwiegend in den östlichen Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aktiv und versorgt einzelne westdeutschen Schwerpunktregionen. [ar]
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