RTL-Chefin: Keine Luft nach oben – künftig keine 20 Prozent

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Anke Schäferkordt, Geschäftsführerin des Kölner Privatsenders RTL, bremst zu hoch gesteckte Erwartungen in ihren Sender. RTL werde „den Vorsprung nicht halten können auf lange Sicht“, sagte die 48 Jahre alte Managerin in einem Interview.

In einem Gespräch mit der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ sagte die RTL-Chefin weiter: „In Zukunft wird der stärkste Sender nicht mehr einen Marktanteil von 20 Prozent haben.“
 
Steigerungspotenzial sieht Schäferkordt, seit 2005 im Amt, nicht mehr, denn auf die Frage, ob noch Luft nach oben sei, sagte sie: „Nein, wahrscheinlich nicht. Wir liegen zurzeit bei einem Zuschauermarktanteil von über 19 Prozent, es gibt kaum einen Sendeplatz, wo wir nicht Marktführer sind“.
 
Der Kölner Privatsender orientiert sich nach dem Publikum zwischen 14 und 49 Jahren. In diesem Segment beträgt der Jahresmarktanteil derzeit 19,6 Prozent. Die RTL-Chefin begründete ihre Prognose mit der Digitalisierung, die die Programmvielfalt „unendlich gesteigert“ habe.

„Schauen Sie sich die US-Quoten an: Wenn ein Network in der Primetime elf Prozent erreicht, ist das schon ein Erfolg“, fuhr sie fort. „Wenn wir ein neues Format mit 16 Prozent Marktanteil starten, heißt es in der Presse: Riesenflop. Angesichts unseres derzeitigen Erfolgs sind wir in einer Verteidigungshaltung“.
 
Auch RTL werde wieder „Baustellen im Programm bekommen und daraus lernen müssen“, sagte sie. „Darin waren wir immer am besten: aus Fehlern zu lernen. Das wird alles wiederkommen, da mache ich mir überhaupt keine Illusionen“. [dpa]

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16 Kommentare im Forum

  1. AW: RTL-Chefin: Keine Luft nach oben - künftig keine 20 Prozent Deshalb wird auch versucht, mittels Grundverschlüsselung die Digitalisierung zu bremsen...
  2. AW: RTL-Chefin: Keine Luft nach oben - künftig keine 20 Prozent Längerfristig könnte man annehmen, dass die Zuschauerzahlen sinken werden. Wenn sich HD-Fernsehen mehr oder weniger zum Standard in deutschen Haushalten entwickelt hat, wird jeder entscheiden müssen für RTL in HD zu zahlen, oder zu verzichten, denn das SD Format befriedigt keinen echten HD Freund. Wer HD zu seinem persönlichen Standard erklärt hat, verzichtet einmal mehr auf SD Sendungen, wenn es genügend andere Auswahlmöglichkeiten gibt. Und das Senderangebot in HD wird nach der Analogabschaltung deutlich steigen. Letztlich führt es zu geringerer Sehbeteiligung bei RTL und Co. Es ist schwer zu glauben, dass RTL diesen Trend begrüßen wird. Welche Schlussfolgerungen daraus gezogen werden bleibt abzuwarten.
  3. AW: RTL-Chefin: Keine Luft nach oben - künftig keine 20 Prozent Diese Schlussfolgerungen sieht man schon heute: Die Privaten versuchen gerade mit massiver Lobbyarbeit der Content-Mafia eine Grundverschlüsselung im dt. Free-TV durchzuboxen. Dann können sie endlich ein Bezahlmodell für alle Kunden einführen + die gleichen hirnlosen Restriktionen, die sie heute schon den HD+ Fanboys zumuten und noch viel mehr. Juergen
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