Der Satellitenbetreiber SES hat in der Nacht zum Samstag den Satelliten SES-3 an Bord einer ILS-Proton-Trägerrakete erfolgreich in einer geostationären Umlaufbahn absetzen lassen.
An Bord eines Breeze-M-Flugkörpers hatte der Satellit um 5.16 Uhr Ortszeit (1.16 Uhr deutscher Zeit) von Abschussrampe 39 des Weltraumflughafens in Baikonur im südlichen Kasachstan aus seine Reise ins All angetreten. Nach einer Missionsdauer von acht Stunden und einer Minute sei SES-3 dann auf seiner endgültigen Position im Orbit abgesetzt worden, teilte der Satellitenbetreiber am Samstagmorgen mit.
SES-3 wurde vom Partner Orbital Sciences Corporation auf Grundlage der Star-2.4-Plattform konstruiert und soll den alternden AMC-1 auf der Position 103 Grad West ersetzen. Mit jeweils 24 C- und Ku-Band-Transpondern verfügt der Satellit über eine Sendeleistung von fünf Kilowatt und eine geschätzte Lebenszeit von 15 Jahren. Er soll vor allem Nordamerika und die Karibikregion mit TV- und Datendiensten versorgen.
Die C-Band-Transponder werden laut SES-Angaben für die Zuspielung von Fernsehprogrammen an insgesamt 4 350 Kabelkopfstationen in den Vereinigten Staaten genutzt, die Ku-Band-Kapazitäten kommen für Geschäftskunden und deren VSAT- und Breitbanddienste zum Einsatz. SES-Präsident Romain Bausch sprach von einem „wichtigen Ereignis“ für Kunden in Nordamerika, weil so Kapazitäten weit über das nächste Jahrzehnt hinaus bereitgestellt werden könnten.
Bereits Ende Juli will der Satellitenbetreiber an Bord einer Ariane-ECA-Trägerrakete einen zweiten Startversuch für Astra 1N unternehmen. Der erste Anlauf vom europäischen Weltraumflughafen in Kourou (Französisch-Guyana) war Anfang Juli aufgrund eines fehlerhaften Ventils gescheitert (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
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