Scripted Reality in Zukunft nur noch mit Kennzeichnung

Es ist vollbracht: Die deutschen Privatsender haben sich nach langem Tauziehen gemeinschaftlich auf Kennzeichnungsregeln für Scripted-Reality-Formate geeinigt. Diese sollen ab sofort in Kraft treten.

Die Landesmedienanstalten haben sich gemeinsam mit den deutschen Privatsendern auf eine sender- und formatübergreifende, freiwillige Kennzeichnung von Scripted-Reality-Formten geeinigt. Die teilte der Privatsenderverband VPRT am Freitag mit. Die Umsetzung der getroffenen Regelung erfolgt mit sofortiger Wirkung bei allen neu produzierten Sendungen.

Formuliert wurden dabei in gemeinsamer Arbeit freiwillige Verhaltensgrundsätze für die Sender, die Module zur Formulierung der Kennzeichnungshinweise als auch zur Wahrnehmbarkeit hinsichtlich Platzierung und Lesbarkeit enthalten. Die Sender selbst sind nun angehalten, die für das jeweilige Format passende Formulierung und Platzierung auszuwählen. Eine 100-prozentige Einheitlichkeit ist somit auch mit dieser Regelung nicht geschaffen, sondern wohl vielmehr ein Kompromiss zwischen den verschiedenen Parteien.
 
Bereits seit Monaten stand die Forderung der Landesmedienanstalten an die Sender im Raum, endlich eine einheitliche Kennzeichnung für Scripted-Reality-Formate einzuführen. Immer wieder war es dabei zu Verzögerungen gekommen, sodass vor allem Thomas Fuchs, Direktor der Medienanstalt Hamburg/ Schleswig-Holstein (MA HSH), öffentlich Druck machte. So hatte dieser den Sendern gedroht, dass die Landesmedienanstalten eine gesetzliche Regelung anstoßen würden, sollten sich die Sender nicht auf ein gemeinsames Modell zur freiwilligen Kennzeichnung einigen.
 
Nun scheint das Ziel erreicht und kann angesichts der langwierigen Verhandlungen durchaus als kleiner Meilenstein angesehen werden. Annette Kümmel, Vorsitzende des VPRT-Fachbereiches Fernsehen und Multimedia, betonte angesichts der Einigung, dass sowohl die Interessen der Zuschauer als auch die von Medienhütern und Sender auf diese Weise gewahrt würden. [ps]