Studie: Deutsche haben wenig Vertrauen in Medien

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Während andere Institutionen sich über Vertrauenszuwächse freuen können, werden die Medien beim „Global Trust Report 2017“ abgestraft. In Deutschland hat sich ihr Wert seit letztem Jahr verschlechtert. Polizei, Bundeswehr und die Lebensmittelbranche konnten zulegen.

Nach dem aktuellen „Global Trust Report“ ist das Vertrauen in den Medien wieder gesunken. Im Jahr 2015 vertrauten Zeitungen, Fernsehen und Radio immerhin noch 47 Prozent der Deutschen. Im Jahr 2017 sind es nur noch 45 Prozent. Ebenfalls verschlechtert haben sich die Werte der Regierung, der aktuell nur 38 Prozent der Befragten vertrauen, und der Parteien welche mit 18 Prozent den geringsten Vertrauenswert besitzen.

Auf der anderen Seite steht die Polizei. Sie ist mit 85 Prozent die Institution, der die Deutschen am meisten vertrauen. Ihr folgen die Justiz und die Gerichte mit 64 Prozent sowie Nichtregierungsorganisationen mit 63 Prozent. Um gleich neun Prozent wuchs das Vertrauen in die Bundeswehr an. Sie steht nun bei 55 Prozent.
 
In der Wirtschaft konnte die Lebensmittelindustrie am meisten zulegen. Das Vertrauen in sie stieg um elf Prozent. Die Studienkommentatoren gehen davon aus, dass dies am Bio-Boom liegt und die Deutschen wieder mehr Wert auf Qualität legen. Die größten Verluste musste die Autoindustrie hinnehmen. Das Vertrauen in sie sank um 17 Prozent. Nur noch 53 Prozent der Deutschen glauben deren Aussagen.
 
Für die Studie wurden 28.000 Verbraucherinterviews in insgesamt 25 Ländern durchgeführt. Die hier getroffenen Angaben beziehen sich ausschließlich auf Deutschland. [tk]

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11 Kommentare im Forum

  1. Die Medien haben auch genug Fehler gemacht in der Vergangenheit, auch die oft "gelobten" ARD/ZDF haben Vertrauen verspielt. Gibt auf YouTube einige Beispiele, deshalb weigern sich auch viele die GEZ zu zahlen. Ich habe es vorher auch nicht gewusst(und hätte ich selber nie gedacht), bis ich mir einmal die besagten Viedeos selber einmal angesehen habe. Seitdem schaue ich die Nachrichten "anders". Selbst die "großen" Professoren halten mittlerweile Vorträge an den Unis über das Thema "Vertrauenskrise der Medien". Ist leider kein "Scherz". Ich persönlich hole mir seitdem oft die "zweite Meinung" ein. Es fehlen mir bei "uns" die kritischen Medien. Warum gibt es so wenig politsche Talksendungen mit dem "Volk" und Politikern?
  2. Heute muss man sich ja immer erst querinformieren, bevor man etwas glauben kann, wie Anfang letzten Jahres wo sogar bei Wiki kurz zu lesen war, dass Ashley Olsen verblichen wäre, war aber dann eine nicht prominente Namensvetterin.
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