Die Deutsche Telekom macht die Mobilfunknetze sicherer. Um den Abhörschutz bei Gesprächen zu erhöhen, rüstet der Konzern bis Ende des Jahres ihr GSM-Netz mit dem neuen Verschlüsselungsstandard A5/3 aus. Dieser kommt bereits bei UMTS und LTE zum Einsatz.
Die Deutsche Telekom führt den Verschlüsselungsstandard A5/3 für die Sprachübertragung im Mobilfunknetz ein. Wie das Unternehmen am Montag bekannt gab, sei man damit der erste Netzbetreiber, der den sicheren Standard in Deutschland nutzt. Durch A5/3 sollen Gespräche auch im GSM-Netz besser gegen mögliches Abhören geschützt sein. Der Standard werde derzeit bundesweit implementiert, wobei die Umstellung bereits Ende 2013 abgeschlossen sein soll.
Besonders vor dem Hintergrund der NSA-Affäre möchte man bei der Telekom mehr tun, um das Vertrauen der Kunden in die Sicherheit der Mobilfunknetze zu erhöhen. „Die bessere Verschlüsselung von Mobilfunkgesprächen ist dafür ein weiterer wichtiger Schritt“, so Thomas Kremer, Vorstand Datenschutz, Recht und Compliance bei der Deutschen Telekom.
Bislang war im GSM-Netz der Standard A5/1 eingesetzt, der von Experten geknackt werden konnte. Durch den Einsatz des neuen Standards A5/3, welcher auch in den UMTS- und LTE-Netzen zum Einsatz kommt, soll der Abhörschutz maßgeblich erhöht werden. Um den neuen Standard zu implementieren, musste laut Telekom neue Hard- und Software an rund 30 000 Basisstationen und zentralen Netzpunkten installiert werden.
Eine große Herausforderung besteht dabei darin, dass am deutschen Markt nach wie vor noch rund 50 000 ältere Geräte in gebrauch sind, die mit dem neuen Verschlüsselungsstandard nicht funktionsfähig sind. Um den Empfang für die Nutzer dieser Geräte trotzdem sicherzustellen, musste die Telekom eine neue Software-Lösung entwickeln und testen. Die Lösung sieht vor, dass bei den älteren Modellen die Verschlüsselung auch weiterhin über den A5/1-Standard erfolgt.
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