„Terra Nova“: Neuanfang in der Vergangenheit [Serienstart]

Science-Fiction-Serien gibt es viele – gute Sci-Fi-Serien nur wenige. Wenn Altmeister Steven Spielberg in einer neuen Produktion mitmischt, sollte das Ergebnis eigentlich in letztere Kategorie fallen. Doch nicht erst seit der mäßig erfolgreichen Spielberg-Serie „Falling Skies“ ist klar, dass sich die Kunst des Kinos nicht einfach auf das Fernsehen übertragen lässt. Kann sich der Filmemacher mit seinem neuen Ziehkind „Terra Nova“ steigern?

Ein Neuanfang mit Familie und Dinosauriern

Mit Produktionskosten in Höhe von 14 Millionen Dollar soll der Pilot zur neuen Science-Fiction-Serie „Terra Nova“ Unterhaltung im Kinoformat bieten und damit die Zuschauer vom Start weg beeindrucken. Skepsis ist dennoch angesagt, denn selbst wenn mit Steven Spielberg einer der einflussreichsten Köpfe des Genres hinter der Serie steckt, machte sich unter den Fans nicht zuletzt bei seinem Ziehkind „Falling Skies“ TV-Enttäuschung breit. Zudem wurden Science-Fiction-Fans in den vergangenen Jahren mit Serien wie „Torchwood“, „The Event“ oder eben „Falling Skies“ immer wieder Glanzlichter des Genres angekündigt, welches sich letztlich als kaum sichtbares Lichtchen entpuppten.

Diesmal geht es nicht um Aliens, sondern um ein Team von Wissenschaftlern, welche im Jahr 2149 ein Portal zu einer neuen Welt entdecken. Zu diesem Zeitpunkt ist die Erde überbevölkert und verschmutzt und die Sauerstoffversorgung steht vor dem Zusammenbruch. Die Experten versuchen verzweifelt, die Erde zu retten und da kommt ihnen das Portal gerade Recht, denn es verspricht vor allem eines – Hoffnung. Doch dummerweise liegt das fremde Land, in das es sie verschlägt, in der Vergangenheit – genauer gesagt: 85 Millionen Jahre zurück.

Davon lässt sich Jim Shannon allerdings nicht abhalten und zieht mit seiner Frau und den gemeinsamen drei Kindern in die Kolonie Terra Nova in der neu entdeckten prähistorischen Welt, um gemeinsam mit den anderen Bewohnern einen Neuanfang zu wagen. So paradiesisch sich der Lebensraum auch präsentiert, die Neuankömmlinge müssen schon bald feststellen, dass sie ständig in Gefahr schweben. Ihre Umwelt entpuppt sich als feindlich und im Inneren der Kolonisation kommt es schon bald zu Auseinandersetzungen.

Wenig überraschend hat sich schnell eine Gruppe von Separatistenherausgebildet, die Sixers, welche der Kolonie und deren Anführer,Commander Nathaniel Taylor, feindlich gesinnt sind. Die Sixers haben esauf die in der Vergangenheit noch vorhandenen Ressourcen abgesehen undwollen diese gewinnbringend in ihrer Gegenwart im Jahr 2149 verkaufen.
 
In der ersten Folge von „Terra Nova“ sitzt Familienoberhaupt James Shannon im Gefängnis.Im futuristischen 2149 ist es den Bewohnern nicht erlaubt, mehr als zweiKinder zu haben. Neben zwei Kindern im Teenager-Alter haben die Shannons noch eine fünfjährige Tochter namens Zoey, die als drittes Kind der Familie damit illegal ist.
 
Seine Frau Elisabeth, ihres Zeichens Ärztin, erhält dank ihres wissenschaftlichen Ansehens mitden beiden erstgeborenen und damit legalen Kindern Josh und Maddy eine Fahrkarte nach Terra Nova und damit die Möglichkeit, zu einem Anfang bei Null. Damit der Neustart alsFamilie klappt, bricht Jim am Tag der Abreise in einer geplanten Aktionaus dem Gefängnis aus und mischt sich in die Menge der Abreisenden. Mitim Gepäck, und das im allerbesten Sinn des Wortes, ist Zoey.
 
Am Zielangekommen, scheint der Himmel auf Erden zum Greifen nah – genügendSauerstoff, Essen und eine noch intakte Tier- und Pflanzenwelt.Allerdings dauert es nicht lange, bis sie Bekanntschaft mitfleischfressenden Dinosauriern und den Sixers machen.Cast und Crew

Als ehemaliger Polizist und Familienvater James Shannon, der mit seinerFrau das Gesetz zur Geburtenkontrolle gebrochen hat, flüchtet der inIrland geborene Schauspieler Jason O’Mara aus dem Gefängnis, um mit seiner Familie einen Neuanfang in Terra Nova zu wagen. Zwischen 2008 und 2009 verkörperte O’Marain der britischen Erfolgsserie „Life On Mars“ den Detective Sam Tyler.Zudem hatte er in der TV-Serie „Men In Trees“ sowie im Kinofilm“Resident Evil: Extinction“ Auftritte.
 
Die Rolle von Elisabeth Shannon übernahm die britische Darstellerin Shelley Conn.Die 1976 geborene Conn war bislang vorrangig in TV-Produktionen zusehen, darunter in den Serien „Mistresses – Aus Lust und Leidenschaft“und „Strike Back“. Kleinere Rollen hatte sie in Tim Burtons „Charlie unddie Schokoladenfabrik“ und der Komödie „Woher weißt du, dass es Liebeist“ mit Reese Witherspoon, Jack Nicholson und Owen Wilson.
 
Als Anführerin der Rebellengruppe Sixers will Christine Adamseiner Industriegruppe zu Gewinnen verhelfen. Allerdings sind ihrepersönlichen Bewegründe anderer, familiärer Natur. Die farbigeSchauspielerin wirkte ebenfalls in zahlreichen Fernsehserien und -filmenmit. Dazu gehörte die innovative Serie „Pushing Daisies“ und dieTV-Reihe „The Whole Truth“.

Ebenfalls in allen bisher gedrehten 13 Episoden von „Terra Nova“ zu sehen ist die in Italien geborene Schauspielerin Allison Miller. Als Skye Alexandira Tate lebt sie bereits viele Jahre vor dem Eintreffen der Shannons in der Kolonie. Die erst seit 2006 im TV- und Filmgeschäft tätige Miller kann Auftritte in den Serienhits „Cold Case“, „CSI:NY“, „Deperate Housewives“ und „General Hospital“ vorweisen. In der Drama-Produktion „Kings“ agierte sie erstmals dauerhaft in einer TV-Serie. Im Action-Horrorfilm „Blood: The Last Vampire“ konnte die Schauspielerin zudem eine größere Kinorolle ergattern.

Newcomer Landon Liboiron verkörpert in „Terra Nova“ Josh Shannon, den Sohn von Jim und Elisabeth, der zunächst von den Umzugsplänen seiner Eltern wenig begeistert ist. Der aus einer kleinen Kommune im US-Bundesstaat Alberta stammende Darsteller wirkte bereits in mehreren mit geringem Budget ausgestatteten Filmen mit, darunter dem Science-Fiction-Streifen „Altitude – Tödliche Höhe“, der Komödie „Daydream Nation“ und dem Direct-to-Video-Horrorsequel „The Howling: Reborn“.

Seine überaus intelligente 16-jährige Schwester Maddy Shannon wird von der 1993 geborenen Britin Naomi Scott gespielt. Für Scott ist „Terra Nova“ nach der TV-Serie „Life Bites“ und dem Fernsehfilm „Lemonade Mouth – Die Geschichte einer Band“ erst die dritte Film- oder Serienrolle. Alana Mansour komplettiert als illegale fünfjährige Tochter der Shannons die Familie.

Für den gebürtigen New Yorker Stephen Lang ist die Rolle eines Commanders alles andere als neu, denn in James Camerons 3D-Kinohit „Avatar“ sorgte er bereits als Colonal Miles Quaritsch für jede Menge charakterliche Eindimensionalität. In Marcus Nispels „Conan“-Remake durfte Lang ebenfalls seine Muskeln spielen lassen, während er in der Romanverfilmung „Männer, die auf Ziegen starren“ an der Seite der Hollywoodstars George Clooney, Ewan McGregor, Jeff Bridges und Kevin Spacey zu sehen war. Seine Schauspielkarriere begann der 1952 geborene Darsteller bereits 1981.

In weiteren Rollen treten Rod Hallett („The Tudors“) als Dr. Malcolm Wallace, Simone Kessell als Lieutenant Alicia Washington („Frost/Nixon“) und Dean Geyer („Neighbours“) als Mark Reynolds auf.
 
Die Regie der aufwändigen Pilotfolge übernahm Alex Graves („Fringe“).Die Dreharbeiten starteten im November 2010 im australischenQueensland, nachdem Steven Spielberg, der als ausführender Produzent derSerie agierte, nicht in Hawaii drehen wollte, da dort bereits seinDinosaurier-Hit „Jurassic Park“ entstand. Für „Terra Nova“ wollte derErfolgs-Regisseur unbedingt einen anderen Look.
 
Die Emmy-Preisträger Jon Cassar („24“) sowie Nelson McCormick („TheCloser“, „Stepfather“-Remake) saßen für einen Großteil der weiterenEpisoden im Regiestuhl. Erdacht und geschrieben wurde „Terra Nova“ vonAutorin Kelly Marcel und Craig Silverstein. Für Marcel, Co-Chefin derBad Dog Theatre Company, ist es die erste langfristige Arbeit imTV-Geschäft. Silverstein erdachte bereits Episoden für die TV-Serien“Bones“ und „Nikita“.Hintergrund

Die einzelnen Episoden von „Terra Nova“ wurden mit einem Produktionsbudget von 4 Millionen Dollar bedacht. Die Nachproduktion jeder Folge nahm rund sechs Wochen Zeit in Anspruch, weit mehr als bei den meisten anderen TV-Serien. Die Dreharbeiten waren in der Regel innerhalb von neun Tagen abgeschlossen.

Bevor die ersten Szenen der Science-Fiction-Serie über die Bildschirme flimmerten, hatte sich der zuständige Sender Fox branchenunüblich dazu entschlossen, nicht zunächst nur eine Pilotfolge in Auftrag zu geben, sondern hatte direkt 13 Folgen bestellt. Wie es um die Zukunft der Serie steht, ist allerdings noch nicht bekannt. Zwar bestätigte Kevin Reilly, Chef von Fox Entertainment, dass „Terra Nova“ durchaus ein Erfolg gewesen sei, hielt sich aber über eine mögliche zweite Staffel bedeckt. Fans hat „Terra Nova“ jedenfalls, immerhin senden sie dem Sender Spielzeugdinos, um die Serie vor einem möglichen Aus zu retten.

„Terra Nova“ startet am 27. Februar um 20.15 Uhr bei ProSieben und wird immer montags im deutschen Free-TV zu sehen sein.„Tera Nova“ in Kürze

Originaltitel: „Terra Nova“ | Produktionsjahr: 2011 | Erstausstrahlung USA: 26. September 2011 (FOX) |dt. Erstausstrahlung: 27. Februar 2012 (ProSieben) | 13 Folgen in 1 Staffel | Genre: Science-Fiction, Drama | Inhalt: Im Jahr 2149 entdecken Wissenschaftler ein Portal in die Vergangenheit – in eine prähistorische Welt, die all das bietet, was in der dystopischen Zukunft Mangelware ist. In der dort errichteten Kolonie wollen die Shannons einen Neuanfang wagen. Doch das Paradies entpuppt sich schnell als gefährlicher als gedacht.
 
DIGITAL FERNSEHEN stellt Ihnen an dieser Stelle immer am Sonntagvormittag die aus Sicht der Redaktion interessanteste TV-Serie vor, die innerhalb der kommenden sieben Tage im deutschen Fernsehen anläuft.
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