„Türkischer Honig“: Familienchaos beim Leipziger „Tatort“-Team

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Leipzigs „Tatort“-Kommisarin Eva Saalfeld muss diesmal in ihrer eigenen Familie ermitteln. Denn als plötzlich ihre Halbschwester auftaucht, gerät das Leben der Ermittlerin völlig aus den Fugen – eine Entführung und ein Mord sorgen für zusätzliche Reibereien.

Ihr neuester Fall führt die Leipziger TV-Hauptkommissarin Eva Saalfeld (Simone Thomalla) in die Welt türkischer Zuwanderer und in ihre eigene Familie. In dem ARD-„Tatort“-Krimi mit dem Titel „Türkischer Honig“ am Neujahrstag (20.15 Uhr) gerät die Welt der Eva Saalfeld aus den Fugen. Ihre Halbschwester Julia (Josefine Preuß) ruft an und bittet Saalfeld um Hilfe.
 
Die Ermittlerin hat ihre Schwester noch nie gesehen und sie wusste auch nicht, dass Julia schon seit zweieinhalb Jahren in Leipzig lebt. Als sich die beiden verabreden, wird Julia vor den Augen ihrer Halbschwester entführt. Die Kriminalisten befragen Julias Freund Leon und ihren Onkel Hamid, in dessen Café Julia als Aushilfe arbeitet. Zusammen mit ihrem Freund betreibt sie außerdem den Süßigkeiten-Laden „Türkischer Honig“.

Leon und Hamid haben keine Erklärung für die Entführung. Kurz darauf wird Hamids Nachbar ermordet. Das Ermittler-Duo fragt sich, ob es einen Zusammenhang zwischen Entführung und Mord gibt. Der zwielichtige Sohn des Nachbarn, Ersoy (Denis Moschitto), gerät ins Visier der Kriminalisten. Er hat die Leiche seines Vater gefunden. Seit zwei Jahren hatten die beiden nicht mehr miteinander gesprochen – entzweit auch wegen Julia, mit der Ersoy eine zeitlang liiert war. Was wollte Ersoy ausgerechnet an diesem Tag bei seinem Vater?
 
Julia gelingt auf wundersame Weise die Flucht vor ihren beiden Entführern. Doch sie ist keine Hilfe für Eva Saalfeld. Sie behauptet, die Entführung müsse ein Irrtum sein, verschweigt und leugnet. „Ich sag Dir, die verarscht Dich doch“, bringt es Keppler auf den Punkt. Er kommt als erster auf die Idee, dass möglicherweise Evas und Julias Vater vom Gefängnis in Leipzig aus die Fäden gesponnen hat. Eva hatte ihren eigenen Vater einst wegen Mordes verhaftet. Er hatte zu DDR-Zeiten im Stasi-Auftrag einen Menschen umgebracht und war mit falscher Identität im türkischen Teil Zyperns untergetaucht, wo er eine neue Familie gründete, aus der Julia stammt.
 
Die Handlung präsentiert am Ende einen Mörder, der bei den Ermittlern als Hauptverdächtiger nicht auf dem Radar war. In dieser mäßig spannenden „Tatort“-Ausgabe aus Leipzig ist alles auf Hauptkommissarin Saalfeld und ihren familiären Konflikt zugeschnitten. Bisweilen wirkt die Story aber überfrachtet und konstruiert. Etwa, wenn der Sohn des Opfers Ersoy dem ewig Straßenbahn fahrenden Keppler seinen Straßenkreuzer überlässt, der dann zusammen mit Ex-Frau Eva Saalfeld einträchtig durch die Straßen von Leipzig gondelt.

[Gitta Keil/fm]

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15 Kommentare im Forum

  1. AW: "Türkischer Honig": Familienchaos beim Leipziger "Tatort"-Team Schaue ich mir auf jedenfall an frankkl
  2. AW: "Türkischer Honig": Familienchaos beim Leipziger "Tatort"-Team Ungewöhnlich. Ein Tatort mit einer schlechten Vorabkritik. Selbst in meiner gruseligen Fernsehzeitschrift. Aber ob das nun deswegen was taugt?
  3. AW: "Türkischer Honig": Familienchaos beim Leipziger "Tatort"-Team Da bin ich dabei. Mir behagt das Duo Simone Thomalla / Martin Wuttke sehr.
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