Unkooperativ in Drogenfall: Facebook-Manager verhaftet

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Die Polizei in Brasilien hat einen hohen Facebook-Manager festgenommen. Der Grund: Der Manager habe sich offenbar geweigert, angeforderte Daten in einem Drogenfall herauszugeben und somit die Justiz behindert.

Wegen mutmaßlicher Behinderung der Justiz hat die Polizei in Brasilien einen Manager des Internetkonzerns Facebook festgenommen. Der Vizepräsident für Lateinamerika, Diego Dzodan, habe sich einer richterlichen Anordnung widersetzt, Gesprächsprotokolle des Messengerdienstes Whatsapp an Drogenermittler weiterzugeben, berichtete die Zeitung „Folha de São Paulo“ am Dienstag.
 
Facebook und sein Tochterunternehmen Whatsapp kritisierten die Verhaftung. Das Unternehmen sei enttäuscht über die extreme und unverhältnismäßige Maßnahme, hieß es in einer Stellungnahme von Facebook.

Ein Richter hatte Whatsapp aufgefordert, einen Gesprächsverlauf zwischen mutmaßlichen Drogenhändlern an die Behörden herauszugeben. Als sich Facebook weigerte, wurde Dzodan in seiner Wohnung in São Paulo festgenommen. Der Internetdienst Whatsapp war 2014 von Facebook gekauft worden.
 
„Whatsapp kann keine Informationen zur Verfügung stellen, die es nicht besitzt“, zitierten lokale Medien aus einer Stellungnahme des Dienstes. Das Unternehmen speichere die Gesprächsverläufe seiner Kunden nicht. Die Behörden erklärten hingegen, sie hätten nicht den Inhalt der Gespräche, sondern Geo- und Benutzerdaten von Verdächtigen angefordert.
 
Bereits im Dezember hatte die brasilianische Justiz ein Exempel statuiert: Weil Whatsapp in einem Kriminalfall Daten nicht herausgab, ließ eine Richterin den Messengerdienst landesweit blockieren. Nach 14 Stunden hob ein Berufungsgericht die Blockade auf und ersetzte sie durch eine Geldstrafe. [dpa/fs]

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3 Kommentare im Forum

  1. Klingt nach einem Missverständnis. Die Metadaten herauszugeben sollte schließlich kein Problem für den Facebookmanager sein. Gruß Holz (y)
  2. Ich bin ganz froh das sich Soziale Medien und Hardwarehersteller nicht zum Verlängerten Arm des Polizeistaates machen lassen.
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