Weiter Ärger um „Hobbit“-Dreharbeiten – Treffen geplatzt

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Gewerkschaftsvertreter haben Regisseur Peter Jackson angeboten, in einem gemeinsamen Gespräch die Streitigkeiten über die Produktion von „Der Hobbit“ zu klären. Dieser jedoch lehnte ab.

„So etwas funktioniert einfach nicht“, sagte Matthew Dravitzki, Sprecher von Jacksons Produktionsfirma Wingnut Films, am Freitag gegenüber der Presseagentur NZPA. „Peter (Jackson, Anmerkung der Redaktion) ist nur einer von vielen Produzenten. Alles, was bei einem solchen Treffen vereinbart würde, könnte einen Effekt auf jeden haben, der in der Filmindustrie arbeitet. Die Wahrheit ist aber, dass nicht jeder Beteiligte an einer Produktion beteiligt ist, die mehrere Millionen Dollar kostet“, sagte Dravitzki.
 

Dravitzki sagte, dass Schauspiel-Gewerkschaften die Produktion von „Der Hobbit“ nur deshalb angreifen, um anhand einer bekannten Produktion den eigenen Interessen eine größere Medienpräsenz zu geben. „So etwas kann einfach nicht sein“, sagte er. Statt mit Regisseur und Produzent Peter Jackson zu sprechen, empfahl Dravitzki der neuseeländischen Gewerkschaft NZ Actors Equity, sich an die Screen and Development Association (Spada) zu wenden. Bei dieser Organisation handelt es sich um einen neuseeländischen Verband, der Filmproduzenten und Produktionsfirmen repräsentiert.

Bereits am Donnerstag hatten sich Gewerkschaftsvertreter der NZ Actors Equity getroffen und beschlossen, gemeinsam mit Peter Jackson über einen Mindestlohn und geregelte Arbeitsbedingungen bei den Dreharbeiten zu „Der Hobbit“ diskutieren zu wollen. Matthew Dravitzki sagte nun, dass auch Vertreter von Jacksons Produktionsfirma Wingnut Films bei dem Treffen anwesend waren. „Wir wollten dort unsere Position erklären. Doch man hat uns gar nicht sprechen lassen“. In einem Schreiben gab Peter Jackson am vergangenen Wochenende an, dass die Vergütung von Schauspielern bei der Produktion von „Der Hobbit“ weitaus höher liegt, als die US-amerikanische Gewerkschaft Screen Actor’s Guild (SAG) in ihrem Tarifsystem vorschlägt. Ein Nebendarsteller verdiene beispielsweise 5 000 NZ-Dollar pro Woche – etwa 2 700 Euro.
 
In der vergangenen Woche riefen zahlreiche Schauspiel-Gewerkschaften zu einem internationalen Boykott der „Hobbit“-Produktion auf, nachdem Gespräche zwischen der neuseeländischen Actors Equity und den Studios Warner Bros. und MGM gescheitert waren. Die Studios denken derzeit über eine Verlagerung der Dreharbeiten nach Europa nach (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Gewerkschaftssprecherin Jennifer Ward-Lealand sagte am Freitag gegenüber der NZPA: „Unsere Mitglieder wollen nur faire Arbeitsbedingungen in Neuseeland haben. Ich denke, wenn wir alle ruhig zusammensitzen würden, könnte schon bald eine Lösung gefunden werden.“[dm]

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