Will nun auch ProSiebenSat.1 die Bundesliga?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Neben Sky, den Öffentlichen-Rechtlichen und Co. hat auch die Discovery-Tochter Eurosport Interesse an der Übertragung der Bundesliga bekundet. Allerdings könnten sich noch weitere Bieter ins Spiel bringen – wie die Mediengruppe ProSiebenSat.1.

Mit der Vergabe der TV-Rechte für die Bundesliga ab der Spielzeit 2017, die in diesem Jahr ansteht, deutet sich ein heftiger Bieterwettkampf an. Mit Eurosport hat sich ein weiterer Interessent für die Top-Spiele des deutschen Fußballs ins Gespräch gebracht, dessen Konzern-Mutter Discovery mit dem Erwerb der TV-Rechte für die Olympischen Spiele schon im letzten Jahr für eine Überraschung sorgte. Auch die Mediengruppe ProSiebenSat.1 wäre ein potentieller Bieter für die Bundesliga-Übertragungsrechte, immerhin wird Sat.1 schon von der Fußball-Europameisterschaft live berichten. Die entsprechenden Lizenzen erwarb der TV-Sender von ARD und ZDF. Erfahrung in der Fußball-Übertragung bringt Sat.1 auch mit, lief dort doch schon jahrelang mit der Champions League die Königsklasse des Fußballs im Programm.

Doch ProSiebenSat.1 will im anstehenden Bieterwettkampf nicht mitmischen, sondern dabei lieber im Abseits bleiben. „Die großen Sportechte sind für uns nicht wirtschaftlich“, erklärte der Vorstandschef der Mediengruppe Thomas Ebeling am Donnerstag auf der Bilanz-Pressekonferenz von ProSiebenSat.1. Er glaubt nicht daran, dass sich TV-Rechte für Sportgroßereignisse wie die Bundesliga und die Olympischen Spiele für Privatsender, die sich durch Werbeeinnahmen finanzieren, rechnen. Die Möglichkeit sieht er nur für das öffentlich-rechtliche Fernsehen oder Pay-TV-Anbieter gegeben. Lediglich an kleineren Rechte-Paketen zeigte Ebeling Interesse. Allerdings betonte der ProSiebenSat.1-Vorstandschef, auch in Zukunft auf Sportarten setzen zu wollen, die in der breiten Öffentlichkeit nicht ganz so populär sind.
 
Für die Bundesliga deuten sich währenddessen große Änderungen an. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) will durch die Rechte-Vergabe mehr Geld in die Kassen spülen und hat Änderungen an den Konzepten geplant. Auch die Einführung der „No Single Buyer Rule“ könnte in diesem Jahr für Deutschland anstehen, die festlegt, dass die Rechte auf zwei Anbieter verteilt werden müssen. Die entsprechende Regel wird derzeit noch vom Bundeskartellamt geprüft.
 
Interessenten an den TV-Rechten gibt es derweil ausreichend. Neben den üblichen Verdächtigen und Eurosport hat auch Video-on-Demand-Dienst Amazon die Übertragung regionaler Fußball-Großereignisse nicht ausgeschlossen. [kw]

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