Kabel Deutschland gibt dem Kartellamt nach

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Die Kabel Deutschland GmbH (KDG) will Bedenken des Kartellamtes ausräumen und eine Multimedia-Offensive starten.

KDG-Chef Roland Steindorf (Bild) sagte in einem Gespräch mit der „Welt am Sonntag“: „Wir weiten unser Internetangebot massiv aus und machen damit dem Angebot der Deutschen Telekom echte Konkurrenz.“ Es mache für sein Unternehmen Sinn, das Kabelnetz in seiner vollen Breite zu nutzen. Noch vor wenigen Tagen hatte Steindorf weitgehende Kompromisse verweigert.
 
Die KDG will für 2,7 Milliarden Euro die drei kleineren Konkurrenten Ish, Kabel Baden-Württemberg und Iesy übernehmen und damit eine Art Kabelmonopol errichten. Das Bundeskartellamt stellte sich in der vergangenen Woche gegen die KDG und legte seine ablehnende Haltung schriftlich dar.

„Mit deutlichen Zugeständnissen an das Kartellamt werden wir die Bedenken aus dem Weg räumen“, sagt Steindorf. Somit wird das TV-Kabel in Zukunft sowohl für das Internet-Surfen als auch für das Telefonieren geeignet sein, was schon immer nur eine Frage der Investition war. „Wenn wir am Zusammenschluss gehindert werden, dann behält die Telekom ihre Monopolstellung im Bereich Internet bei“, so Steindorf. Den Verdacht über Absprachen weist er als „absolut unbegründet und falsch“ zurück. „Es gab definitiv keine Absprachen.“
 
Wenn er trotz seiner Zugeständnisse eine Absage für eine Übernahme seiner drei Konkurrenten erhält, könnte Steindorf Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement um Hilfe bitten. „Bislang gab es noch keinen Kontakt“, so Steindorf gegenüber der Welt am Sonntag. Bleibt das Bundeskartellamt bei seiner Ablehnung, wäre eine Ministererlaubnis die letzte Chance, die Übernahme durchzusetzen. [fp]

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