Premiere-Vorstand kritisiert Programmbeirats-Ankündigung

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Als „durchschaubaren Versuch, Luft aus einem brisanten Thema zu nehmen“, hat Premiere-Sportvorstand Carsten Schmidt die Pläne von DFL und Leo Kirch bezeichnet, die journalistische Unabhängigkeit des vorproduzierten Live-Programms über einen Programmbeirat zu garantieren.

„Da nützt dann auch ein Programmbeirat nichts, der einmal im Vierteljahr tagt“, erklärte Schmidt im Interview mit der „Hamburger Abendzeitung“. Dabei verweist Schmidt auf seine Erfahrungen als früherer Sportchef, als kritische Fragen der Premiere-Reporter am Montag von Managern der Bundesligaklubs kritisiert wurden.

„Und jetzt kann man es ja mal offen lassen, was passiert, wenn die Vereine über die DFL zu 49 Prozent an der Produktionsfirma beteiligt sind“, so der Premiere-Vorstand.
 
Außerdem sei es „unvorstellbar“, dass Premiere allein das hohe finanzielle Risiko tragen und dann keine Kontrolle über Qualität, Kosten und Inhalte des Programms mehr haben soll. „Unsere Marke und unser Selbstverständnis ist, dass wir unabhängig berichten und auch andere Fragen stellen wollen“, so Schmidt abschließend.
 
Hintergrund der Kritik ist, dass Kirch und die DFL planen, ab der Saison 2009/10 ein komplett vorproduziertes Live-Programm der Bundesligaspieltage samt Kommentar, Reportern und Moderation anzubieten. Ziel ist es, auch Bieter für die Rechte zu animieren, die selbst nicht über das Know-How verfügen, eine eigene Berichterstattung aufzuziehen. Dagegen verwehrt sich Premiere natürlich und beruft sich dabei auf die journalistische Freiheit. [lf]

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17 Kommentare im Forum

  1. AW: Premiere-Vorstand kritisiert Programmbeirats-Ankündigung Mal gespannt, wie dieser Streit noch weiter geht. Aber eigentlich kann Premiere (was ich schade finde) nicht viel machen: Die DFL und Leo sind sich einig. Um diese fertig produzierten Produkte zu umgehen bleibt Premiere nur eines: Auf die Bundesliga verzichten (was natürlich der SuperGAU für Leo Kirch wäre, schließlich ist es mehr als zweifelhaft, dass außer Premiere überhaupt jemand um die Pay-TV Rechte mitbietet. ) Da Premiere aber auf jeden Fall die Bundesliga will, müssen sie sich wohl mit Sirius abfinden (es sei denn Börni macht noch en paar Mios. extra locker...). Wieso macht man es nicht einfach so: Man bietet die Möglichkeit fertig produzierte Übertragungen zu bekommen, stellt es den Sendern aber frei ob sie das wollen: Dann können andere Bieter (falls überhaupt jemand Interesse hat) mitbieten und dann die Übertragung von Sirius ausstrahlen. Sollte Premiere aber den Zuschlag bekommen, dürfen sie auch weiterhin selbst produzieren. Somit wäre die Option für weitere Bieter da, Premiere wäre aber nicht gezwungen das fertig produzierte Programm zu senden. Der ganze Streit ist doch unnötig!
  2. AW: Premiere-Vorstand kritisiert Programmbeirats-Ankündigung Genau so beurteile ich das auch, da dies allen Beteiligten Rechnung tragen würde: den Konkurrenten von Premiere, welche auf die vorproduzierten Berichte zugreifen können und Premiere, welches auf Wunsch weiterhin die Produktion selbst übernimmt. Der Zwang zur Übernahme dieser Berichte ist schlicht und einfach eine unnötige Provokation seitens der DFL und Kirch.
  3. AW: Premiere-Vorstand kritisiert Programmbeirats-Ankündigung Mir ist nicht bewußt das wir in Hamburg jetzt eine Abendzeitung haben, höchsten ein Abendblatt. Oder bin ich nicht mehr auf dem Laufenden ? Hier wird es richtig geschrieben: http://www.digitalfernsehen.de/news/news_267731.html
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