Digitalradio: Medienanstalten fordern klares Bekenntnis

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Stuttgart – Wer in Deutschland ein bundesweites oder länderübergreifendes digitales Radioprogramm starten will, kann sich jetzt bei den Landesmedienanstalten melden.

Die so genannte Anhörung von Interessensbekundungen (Call for Interest) soll helfen, den Bedarf an digitaler Übertragungskapazität zu ermitteln und die erforderlichen regulatorischen Rahmenbedingungen auf den Weg zu bringen.

„Wir brauchen von allen Beteiligten mehr als die bloße Erklärung, man wolle beim zukünftigen Digitalradio dabei sein. Was wir benötigen ist ein tragfähiges Gesamtkonzept, das die neuen Programmangebote, die technischen Empfangsmöglichkeiten, die Finanzierung des Netzes und die erforderlichen Geräte mit einbezieht“, erläutert Thomas Langheinrich, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), die Zielrichtung.
 
Da nur ein abgestimmtes Vorgehen bei der Einführung von Digitalradio von öffentlich-rechtlichen und privaten Anbietern erfolgsversprechend scheint, so Langheinrich weiter, müsse auch die Digitalstrategie von ARD und Deutschland-Radio in das Gesamtkonzept mit einbezogen werden.
 
Bis Ende April sollen die Interessenten neben einem Gesamtkonzept unter anderem auch Details zu Programminhalt, Finanzierung, Geschäftsmodell, Übertragungsstandard und Infrastruktur vorlegen. „Es besteht für die Veranstalter die große Chance, aktiv die Rahmenbedingungen für die zukünftige digitale Rundfunkordnung zu gestalten. Eine Chance, die sich niemand nehmen lassen sollte“, so der Hörfunkbeauftragte der DLM Gerd Bauer.
 
Die bundesweiten und länderübergreifenden Interessensbekundungen sollen zentral bei der Landesmedienanstalt Saarland LMS eingereicht werden. Lokale, regionale und landesweite Radioveranstalter sollen direkt von ihren zuständigen Landesmedienanstalten in den nächsten Monaten in den Prozess mit eingebunden werden.
 
Nach den Plänen der Landesmedienanstalten und der Hörfunkveranstalter soll digitales terrestrisches Radio in einem neuen digitalen Modus möglichst ab Ende 2009 an den Start gehen. Bislang fristet das digitale Radio im DAB-Standard ein Nischendasein, die für 2010 geplante Abschaltung der analogen Radiofrequenzen ist in weite Ferne gerückt. [lf]

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