MySpace will Internetfilme ins Fernsehen bringen

Leipzig – Das Online-Netzwerk plant laut „Financial Times Deutschland“ (FTD), für das Internet produzierte Serien jetzt auch im Fernsehen zu zeigen. Der Transfer sei bisher jedoch noch nicht gelungen.

MySpace plane weiter, die Serien im Fernsehen und auf DVD zu vermarkten. Dafür kündigte die Tochterfirma des Medienkonzerns News Corp. am Freitag eine Kooperation mit der britischen TV-Produktionsfirma ShineReveille International an.

Das Unternehmen soll nach Berichten der „New York Times“ Filminhalte außerhalb der USA vertreiben. Eine Verbindung zwischen beiden Unternehmen bestünde nicht zuletzt wegen ihrer Chefs: Elisabeth Murdoch ist Vorstandsvorsitzende der Shine Group und ihrem Vater Rupert gehört das News-Corp.-Medienimperium.
 
Videos fürs Internet sind für gewöhnlich kürzer und weniger aufwendig produziert als klassische TV-Sendungen. Ein Transfer eines solchen Medienformates ins Fernsehen sei bislang noch nicht gelungen. Ein erster Versuch endete hingegen im Quoten-Aus: Im Februar erzielte die MySpace-Serie „Quarterlife“ bei der Erstausstrahlung im US-amerikanischen TV-Sender NBC so schlechte Quoten, dass sie nach der ersten Folge abgesetzt wurde.
 
Daher betrachte die Produktionsfirma Shine das Internet als Chance, bestimmte Formate ohne größeren Aufwand beim Publikum zu testen. Alex Mahon, Präsident des Shine-Konzerns sagte dazu: „Es gibt viele Sitcoms, die sich aus einem einzigen Sketch in einer Sendung entwickelt haben.“
 
MySpace ist eine Online-Netzwerk mit 110 Millionen Mitgliedern, die dort eigene Seiten gestalten und miteinander kommunizieren können. Zuletzt positionierte sich MySpace verstärkt als Inhalte-Anbieter und kündigte auch einen baldigen Einstieg in den Musik-Vertrieb an. In den USA bietet die Plattform derzeit zwei Serien online an, weitere seien in Planung. Auch im Ausland gibt es einige Formate. [cg]