Hubschrauber setzt DVB-T-Antenne auf historischen Fernsehturm

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Halle/Osterburg – An historischer Stelle, dem ersten Fernsehturm der ehemaligen DDR in Dequede, sind mit einem spektakulären Hubschraubereinsatz die technischen Voraussetzungen für die Versorgung der Altmarkregion mit dem digitalen Antennenfernsehen DVB-T geschaffen worden.

Auf der Spitze des Fernsehturms in Dequede installierte ein Spezialistenteam eine neue Sendeantenne, die pünktlich zum 1. Juli 2008 den Norden Sachsen-Anhalts mit DVB-T versorgen wird.

Die ersten Schaulustigen hatten sich schon am Fuße des Fernsehturms in der Nähe von Osterburg eingefunden, als kurz vor 10 Uhr der Lastenhubschrauber von Typ Kamov KA-32 vor strahlend blauem Himmel zur Landung ansetzte. Das Team der auf Lastenflüge spezialisierten Schweizer Firma Heliswiss International stand in Dequede vor der Herausforderung, mit zwei Flügen die alte Antenne für das analog-terrestrische Fernsehen von dem rund 180 Meter hohen Sendemast auf den Boden zu holen, um dann in zwei weiteren Flügen die neue DVB-T-Sendeanlage auf die Spitze des Stahlbeton-Mastes zu heben.
 
In schwindelerregender Höhe hatte die Mastbau-Crew bereits die ersten Vorkehrungen getroffen, so dass 10:50 Uhr der Hubschrauber zu seinem ersten Einsatz abheben konnte. In höchster Präzision schwebte der Hubschrauber anschließend einige Minuten über der Spitze des Fernsehturmes und brachte wenig später das oberste Antennenteil der alten Sendeanlage sicher zu Boden – zufriedene Gesichter bei den Verantwortlichen, der erste Schritt war geschafft.
 
11:10 Uhr schließlich setzte der rot-weiße Hubschrauber zum zweiten Flug an. Zehn Minuten später hing auch das letzte, rund vier Tonnen schwere Teil der analogen Antenne am Seil des Hubschraubers und wurde sanft zu Boden gelassen.
 
Die nächsten eineinhalb Stunden war der Dequeder Fernsehturm zunächst „spitzenlos“. Während ein Teil des Teams am Boden die neue DVB-T-Antenne für die Montage vorbereitete, kümmerten sich weitere Spezialisten auf dem Sendeturm um die Anpassung des Verbindungsstückes zur Aufnahme der neuen Antenne.
 
12:50 Uhr der Start zum dritten Flug, mit dem das erste, rund 20 Meter lange Teil der neuen DVB-T-Antenne auf den Fernsehturm befördert wurde. Eine knappe Stunde später setzte der Lasthubschrauber schließlich zu seinem vierten und letzten Flug an. 14 Uhr war es geschafft – Punktlandung, die neue Antenne saß fest auf der Spitze des Fernsehturmes.
 
„Es ist alles planmäßig abgelaufen, keinerlei Komplikationen, auch das Wetter hat mitgespielt“, zeigte sich Detlef Kleindienst, Projektleiter DVB-T beim Sendernetzbetreiber Media Broacast, mit dem Verlauf der Montage zufrieden. Auch Michael Richter, Leiter der Geschäftsstelle DVB-T Mitteldeutschland, lobte den reibungslosen Ablauf: „Durch die exakte Durchführung seitens der beteiligten Firmen konnte der Umbau binnen vier Stunden erfolgen. Nun ist Dequede für das digitale Antennenfernsehen gerüstet. Wir gehen davon aus, dass auch bei der Montage am nächsten Standort in Saalfeld alles nach Plan läuft.“

1959 eingeweiht, blickt der Fernsehturm Dequede auf eine nahezu 50jährige Geschichte zurück. Nach dem Stuttgarter Fernsehturm war der Stahlbeton-Koloss der zweite Fernsehturm auf deutschem Gebiet und versorgt die Altmark seit damals mit analogen Sendesignalen. Bis am 1. Juli 2008 der neu installierte DVB-T-Sender in Betrieb geht, erfolgt diese Versorgung mittels einer ebenfalls am Mast angebrachten Behelfsantenne auch weiterhin.
 
Mit der Inbetriebnahme von insgesamt fünf neuen Senderstandorten im Norden Sachsen-Anhalts sowie im Westen und Süden Thüringens am 1. Juli 2008 wird der DVB-T-Ausbau der öffentlich-rechtlichen Sender in Mitteldeutschland abgeschlossen sein. [mg]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Hubschrauber setzt DVB-T-Antenne auf historischen Fernsehturm Der Bericht hat einen Fehler. Das war der erste Fernsehturm aus Stahlbeton in der DDR. Ein Nachbau des Stuttgarter Fernsehturms. Fernsehtürme gab es auch schon vorher.
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