TV-Tipp: Eins Extra entführt ins Reich der Mitte

0
28
Bild: Destina - Fotolia.com
Bild: Destina - Fotolia.com

Saarbrücken – Eins Extra präsentiert am 24. und 25. Juli drei Dokumentationen über China, dem diesjährigen Austragungsland der Olympischen Spiele, die auf das sportliche Weltereignis einstimmen sollen.

Dabei zeigt die ARD-Dokumentation „Olympia im Reich der Mittel“, wie sich China und seine Sportler mit den Dopingvorwürfen auseinandersetzen. Außerdem wirft der Sender in einer zweiteiligen Dokumentation über eine 10-tägige Fahrt mit der transsibirischen Eisenbahn einen Blick auf das weniger bekannte China: von Berlin über Moskau bis nach Peking

„Olympia im Reich der Mittel“, Sendetermin: Donnerstag (24. Juli), 20.15 Uhr
Doping in China
 
Weltmeister im Doping: In keinem anderen Land der Welt sind in den letzten 15 Jahren mehr gedopte Spitzensportler enttarnt worden als in China. Doch im Olympiajahr soll alles sauber sein; die kommunistische Sportführung in Peking behauptet, sie kämpfe kompromisslos und entschieden gegen Doping.
 
Die ARD-Reporter Hajo Seppelt und Jo Goll blicken in ihrer Dokumentation hinter die Kulissen der chinesischen Anti-Doping-Propaganda. Mehrere Monate lang hat das Team in China und anderen Ländern recherchiert. Bei den Dreharbeiten im Gastgeberland der Olympischen Spiele stießen die Autoren immer wieder auf beklemmende Zustände: Streng abgeschirmte Trainingslager, zum Schweigen verurteilte Trainer, Polizeiverhöre von Dopingopfern, Chemiefabriken, die mit Dopingmitteln den weltweiten Schwarzmarkt überfluten und illegaler Handel mit verbotenen Substanzen.
 
Selbst das hochriskante Gendoping, also der Eingriff ins menschliche Erbgut zur Leistungssteigerung, ist in China längst möglich. Zum ersten Mal ist es einem Fernsehteam gelungen, dafür Beweise zu liefern. Immer wieder wurden die Nachforschungen der ARD-Reporter behindert. Trotz der Zusicherung freier Pressearbeit für ausländische Journalisten und der Versprechungen für mehr Transparenz in der Dopingbekämpfung scheinen die Chinesen ein doppeltes Spiel zu spielen.
 
Sportler und Trainer mit Insiderwissen werden unter Druck gesetzt. Offen über Doping zu reden ist gefährlich, wie die Dreharbeiten zeigen. Schnüffler sind den ARD-Journalisten auf den Fersen und beeinflussen massiv ihre Arbeit: Interviews werden gestört, Filmarbeiten blockiert. Einige mutige Athleten wagen sich dennoch vor die Kamera und sprechen erstmals offen über Doping im Land. Sie zeichnen ein durchaus differenziertes Bild der Lage in China. Tatsächlich hat China zwar erhebliche Fortschritte in der Dopingbekämpfung gemacht. Doch ein vom Staat gesteuertes Dopingsystem nach DDR-Manier lässt sich in dem unüberschaubaren Riesenreich kaum mehr von oben lenken. Und der jahrelange Doping-Wildwuchs in den über 30 Provinzen Chinas wird immer wieder unter den Teppich gekehrt. Gleichzeitig werden neue Dopingpraktiken entwickelt.
 
„Mit der Transsib in die Olympia-Stadt“ (1/2), Sendetermin: Donnerstag (24. Juli), 21 Uhr, Berlin – Peking
 
Wer sich dem Austragungsort der Olympischen Spiele mit Muße annähern will, nimmt einfach den Zug. Man steigt in Berlin ein, in Moskau um und rollt durch bis Peking – eine abenteuerliche Reise über fünf Grenzen, sieben Zeitzonen und 10 000 Kilometer, zunächst durch Polen, dann durch die Wälder Weißrusslands.
 
Der Reisende überquert den Ural, zuckelt durch die Taiga Sibiriens, rumpelt am Baikalsee entlang, braust durch die Steppen der Mongolei und die Wüste Gobi, an der Großen Mauer und chinesischen Dörfern entlang bis nach Beijing, dem Austragungsort der Olympischen Spiele 2008. Auf der Reise lernt das Fernsehteam russische Lokführer und sibirische Mütterchen kennen, chinesische Zugbegleiter und mongolische Köchinnen. Es ist dabei, als eine Mitreisende in Sibirien verloren geht, an der nächsten Station wieder auftaucht und der ganze Zug ihre glückliche Rückkehr feiert.
 
Zehn Tage Transsib heißt: Zeit zum Schauen, Träumen, Lesen, Schlafen und Feiern auf der längsten und legendärsten Eisenbahnstrecke der Welt. Man lernt Menschen kennen, die man im Flugzeug nie getroffen hätte, sieht Landschaften, über die man sonst nur hinübergerauscht wäre – und am Ende finden alle Reisenden: Es hat sich gelohnt.
 
„Mit der Transsib in die Olympia-Stadt“ (2/2), Sendetermin: Freitag (25. Juli), 21 Uhr,Berlin – Peking
 [ar]

Bildquelle:

  • Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com

0 Kommentare im Forum

Alle Kommentare 0 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum