Dortmund – Sat.1 hat für die TV-Rechte am internationalen Vereinsfußball zu viel Geld bezahlt. Diese Ansicht hat der ARD-Vorsitzende Fritz Raff in einem Gespräch mit der in Dortmund erscheinenden Westfälischen Rundschau (Donnerstagsausgabe) vertreten.
Raff, zugleich Intendant des Saarländischen Rundfunks, sagte über den Rechte-Erwerb des Berliner Privatsenders: „Wenn einer in Not ist, greift er nach dem letzten Strohhalm.“Raff erklärte weiter, er sei zwar traurig, das Bieter-Rennen nicht gewonnen zu haben. „Auf der anderen Seite sind wir nicht nur leidenschaftliche Programmmacher, sondern auch gewissenhafte Kaufleute.“
Im Hinblick auf mögliches Doping bei der Tour de France und den Olympischen Spielen in Peking sagte Raff: „Wir müssen mit unserem investigativen Teil der Berichterstattung Druck ausüben auf die Verantwortlichen – mit dem Ziel, Doping aufzudecken, einzugrenzen und möglichst zu verhindern.“
Raff äußerte sich ferner zu dem Vorstoß seines MDR-Kollegen Udo Reiter, der den Verzicht auf einen der beiden ARD-Polittalks gefordert hatte. Das Erste zeigt sonntags „Anne Will“ und mittwochs „Hart, aber fair“ mit Frank Plasberg. Raff bezeichnete Reiters Initiative als „Einzelmeinung“. [mg]
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