Interview: Tier TV mit Zuwachsraten „tierisch“ zufrieden

0
24
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Leipzig – Tier TV, der digitale Spartenkanal für Tierliebhaber, ging am 12. Juni 2007 auf Sendung. Grund genug für DIGITAL FERNSEHEN, bei Geschäftsführerin Simoné Debour genauer nachzufragen und das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen.

Nachdem Tier TV den Ausbau der Kabelreichweite erfolgreich abgeschlossen hat undnun flächendeckend in Deutschland empfangbar ist, lohnt auch ein Blick in die Zukunft, der laut Simoné Debour eine Expansion ins Ausland durchaus als Perspektive zulässt.

DIGITAL FERNSEHEN: Tier TV feierte vor kurzem sein einjähriges Bestehen. Sind Sie mit der bisherigen Entwicklung zufrieden?
 
Simoné Debour: Ich denke, wir können nach einem Jahr des regulären Sendebetriebs mit den Zuwachsraten beim Sender Tier TV ganz zufrieden sein. Mit unseren mittlerweile 45 fest angestellten Mitarbeitern arbeiten wir täglich unter Hochdruck daran, unser Angebot On Air aber auch online weiter zu verbessern. Unser Ziel ist, den 34 Millionen Tierhaltern in Deutschland eine mediale Heimat zu bieten. Und dies nicht nur für ein, zwei Stunden am Tag, sondern rund um die Uhr. Aktuell erreichen wir eine technische Reichweite von 15 Millionen Haushalten und monatlich fünf Millionen Zuschauer (GfK). Diese Zahlen sollen natürlich noch weiter wachsen – gemäß unseres Mottos „Wer Tiere liebt, schaut Tier TV“.
 
DF: Welche Vorteile bietet Ihrer Meinung nach die Verbreitung über Free-TV?
 
Debour: Die Reichweite! Wir wollen mit unserem Sender alle Tierfreunde und Tierhalter in Deutschland (und über Satellit natürlich auch im deutschsprachigen Ausland. Aktuell gibt es eine Kooperation mit dem österreichischen Sender Austria 9 TV. Dort wird unsere Sendung „Im Portrait – Klasse Rasse“ ab dem 6. Juli regelmäßig im Programm ausgestrahlt) erreichen, daher steht eine zusätzlich, exklusive Verbreitung über Pay-TV-Plattformen für uns nicht zur Debatte. Das hat natürlich auch mit der Finanzierung des Senders zu tun. Tier TV ist eine private Unternehmung, frei empfangbar und so auch auf Werbekunden zur Finanzierung des Senders angewiesen.
 
DF:Planen sie, zukünftig auch über Pay-TV-Plattformen Ihr Programm zu verbreiten?
 
Debour: Momentan ist die Verbeitung über zusätzliche Pay-TV-Pakete nicht geplant.
 
DF: Haben Sie bei der Wahl des Verbreitungsweges eine bestimmte Strategie verfolgt?
 
Debour: Wir haben uns von Anfang an um eine flächendeckende Verbreitung über Satellit (Astra) und Kabel bemüht. Seit unserem Portal-Launch „www.tier.tv“ können auch alle Tier-TV-Sendungen via Video-on-Demand bequem, und rund um die Uhr, über das Internet gesehen werden – übrigens mit großem Echo bei unseren „Internet-Zuschauern“!Seit Februar 2008 wird Tier TV, neben Unitymedia und Kabel BW, auch über Kabel Deutschland eingespeist. Damit hat der Sender den Ausbau der wichtigen Kabelreichweite erfolgreich abgeschlossen und ist nun flächendeckend in Deutschland empfangbar – vorausgesetzt, man empfängt digitales Fernsehen. Die Zukunftsthemen IPTV und DVB-H verfolgen wir natürlich engagiert. Dr. Claussen ist als Sprecher von PROdigitalTV („www.prodigitaltv.de“ ), der Interessengemeinschaft der Zielgruppensender, im stetigen Austausch mit Plattformanbietern, anderen Marktteilnehmern und mit Vertretern der Medienpolitik, um die Digitalisierung in Deutschland voran zu treiben.
 
DF: Welche Rolle spielt bei Tier TV das Internet?
 
Debour: Das Internet spielt bei Tier TV eine zentrale Rolle. Wir beobachten bei unseren Zuschauern und Usern eine enge Medienverzahnung, was die Nutzung von Tier-TV-Content angeht. Daher versuchen wir, serviceorieniert alle On-Air-Formate auch online zu spiegeln, um den Zuschauern die Möglichkeit zur Interaktion und Mitgestaltung zu bieten. Dieses Mehrwertangebot wird sehr stark genutzt und beschert uns eine stetig wachsende Zahl an Community-Mitgliedern und Diskussionsteilnehmern in unseren zahlreichen Foren. Natürlich trägt das Internet auch erheblich zur Verbreitung von Tier TV bei. Falls man also kein digitalen Sat- oder Kabelempfang hat, wählt man eben das Internet und kann parallel zum Internet-Fernsehen auch die Angebote des Portals nutzen.
 
DF: Wie reagieren die Zuschauer auf Ihr Programmangebot und werden Sie aktiv mit einbezogen?
 
Debour: Tier TV Zuschauer sind in ihrer Mediennutzung überproportional aktiv, das heißt wir haben zum Glück nicht die klassischen „Coach Potatoes“, sondern viel mehr sehr aktive Zuschauer. Tier TV lebt von dieser Interaktion und versucht, die Wünsche und Anregungen der Zuschauer ins Programm einzubauen. Auch hört bei uns das Thema Tier nicht bei reinen Unterhaltungsformaten, wie Tierpark-Geschichten oder Tier-sucht-Sendungen, auf. Vielmehr binden wir die Zuschauer in die Formate mit ein und entwickeln sowohl On Air als auch online regelmäßig neue und vor allem auch interaktive Ratgeber und Serviceangebote. Das kommt bei den Zuschauern sehr gut an!
 
DF: Was planen Sie für die Zukunft? Haben Sie Expansionspläne, falls ja, wie sehen diese konkret aus?
 
Debour: Zum einjährigen Geburtstag von Tier TV haben wir begonnen, unser Tier-TV-Portal nach und nach aufzuschalten. Erste Features sind bereits online; weitere folgen in Kürze. Das Echo der User war bisher sehr positiv und bestärkt uns, auf dem richtigen Weg zu sein. Im TV haben wir im Mai unseren Programmablauf umgestellt und hoffen nun, die verschiedenen Zielgruppen noch besser mit unseren unterschiedlichen Formaten zu erreichen. Wir freuen uns insbesondere, Angebote aus dem benachbarten Ausland zur digitalen Sat-Einspeisung unseres Programms zu erhalten, ein Beispiel ist die bereits erwähnte Kooperation mit dem Sender Austria 9 TV. Eine Expansion in den internationalen Markt ist dank unseres zu 98 Prozent aus Eigenproduktionen bestehenden Programms für uns nicht ausgeschlossen, aber noch nicht in der näheren Planung.
 
DF: Frau Debour, vielen Dank für das Gespräch.
 
Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen. [cg]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

0 Kommentare im Forum

Alle Kommentare 0 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum