Stephan Merseburger berichtet aus der Traumstadt Paris

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mainz – Paris – die Stadt an der Seine, deren Name allein schon Sehnsüchte weckt: In der ZDF-Reihe „Traumstädte“ berichtet am Donnerstag, 7. August 2008, 22.15 Uhr, ZDF-Korrespondent Stephan Merseburger über die Stadt der Liebe, des Luxus, des guten Essens – über die „Traumstadt“ Paris.

 
Doch in der Realität ist der Traum nur für wenige. Paris ist eine Klassengesellschaft. Für betuchte Amerikaner gibt es nichts Schöneres, als in der Stadt der Liebe zu heiraten. Reiche Japaner steigen um 6.00 Uhr morgens aus dem Flugzeug, lassen sich trauen und fliegen abends zurück. Die Edel-Boutiquen der Modezaren werden ausschließlich von Reichen bevölkert. Selbst, wenn zweimal im Jahr der Ausverkauf Gelegenheit zur Schnäppchenjagd bietet, die Träume von Schönheit und Exklusivität einigermaßen erschwinglich werden, ist das Beste meist schon weg.
 
Denn für Eingeweihte und Auserwählte gibt es vorher den Privatausverkauf. Für den Traum, in Paris zu leben, teilt sich die wohlhabende kanadische Studentin Meaghan Barret ihr 15-Quadratmeter-Apartment mit einer Freundin aus Amerika und bezahlt dafür 800 Euro im Monat.
 
Autor Stephan Merseburger trifft auch die anderen: den Busfahrer Jacques Marchais zum Beispiel, der Pariser und Touristen vom Nordbahnhof über die exklusive Place de la Madeleine, die Champs-Elysees, die Modemeile Avenue Montaigne und den Eiffelturm quer durch die Stadt kutschiert. Doch selbst dort leben kann er nicht: zu teuer. Mamodou, ein „Sans-Papiers“ aus Mali, arbeitet wie Zehntausende anderer Afrikaner illegal in der Küche eines schicken Restaurants: 50 Stunden die Woche und mehr für den Mindestlohn, also keine 1300 Euro im Monat.
 
Die glorreichen Zeiten, als auf dem Montmartre noch Kunst und Lebensformen revolutioniert wurden, sind lange vorbei. Paris, sagen Kritiker, droht zum Museum zu werden – für Reiche und Ausländer. Putzfrauen, Müllmänner, Taxifahrer aber auch junge Kreative können sich Paris kaum noch leisten. Die soziale Mischung geht verloren und damit der Charakter der Stadt.
 
Stephan Merseburger und die Kameramänner Leif Stange und Philippe Marchais sind mittendrin. Sie zeigen das edle, das exquisite Paris, und sie beleuchten Paris ganz unten. Eine Gratwanderung zwischen Himmel und Hölle, Mythos und Wirklichkeit.
 
„Paris – Europas Elegante“ ist der zweite Film in der ZDF-Reihe „Traumstädte“, die am Donnerstag, 31. Juli, mit „Vancouver – die ‚Coole‘ am Pazifik“ von Uwe Kröger startete. Am Donnerstag, 14. August 2008, 22.15 Uhr, endet die Reihe mit
„Kapstadt – Die afrikanische Verführung“ von Carsten Behrendt und Marcus Niehaves. [mg]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Stephan Merseburger berichtet aus der Traumstadt Paris Ist das ein Nachkomme von Peter Merseburger?
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