ARD und ZDF – mehr Personal in China als die BBC – bei weniger Programm

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Hamburg – Nach Medienberichten schickten die Öffentlich-Rechtlichen (ÖR) rund 650 Mitarbeiter zu den Olympischen Spielen nach Peking. Die ebenfalls zwangsfinanzierte BBC komme mit deutlich weniger aus und sende trotzdem mehr Programm.

Für die Berichterstattung zu Olympia brauchen die von ARD und ZDF ausgesandten Mitarbeiter Tickets, Hotelzimmer und Verpflegung, ein teures Projekt für die Tasche der Gebührenzahler. Darüber berichtet das Magazin „Stern“ (Onlineausgabe).

Wie stern.de mitteilt, kam nun heraus, dass die BBC, der ebenfalls gebührenfinanzierte öffentlich-rechtliche Sender Großbritanniens, nach eigenen Angaben mit viel weniger Personal auskomme. 650 deutsche Mitarbeiter vor Ort stehen demnach ca. 450 Britischen gegenüber.
 
Wirklich beeindruckend sei der Vergleich, so stern.de, wenn man bedenke, dass bei rund 900 deutschen olympischen Sendestunden bei ARD und ZDF, etwa 2750 Stunden bei BBC gezeigt würden.
 
Somit würde die BBC bei weniger Personal weitaus mehr auf die Beine stellen als der deutsche ÖR-Rundfunk.
 
Der Unterschied habe damit zu tun, dass das Mediensystem Deutschlands mit den Öffentlich-Rechtlichen anders gewachsen sei alsin vielen anderen Ländern. Währendman sich bei ARD und ZDF zumindest Technik samt Technikern teile, aber ansonsten autonom agiere, habe das redaktionelle Konkurrenzgebaren zur Folge, dass beide Sender im International Broadcasting Center (IBC) ihre eigenen Redaktionen aufgebaut haben sowie eigene Moderatoren an den Start schicken.
 
Und genau hier ließe sich eigentlich noch einiges einsparen, wenn ARD und ZDF ihre strikte Trennung der Programme streckenweise einmal aufbrechen würden, so stern.de. Dieses würde wiederum zur Einsparung von Gebührengeldern führen.
 
Die BBC habe es auch hinbekommen, Gebührengelder zu kürzen, statt zu erhöhen als man gemerkt habe, dass immer weniger die von ihnen direkt bezahlten Programme einschalten und sich lieber der neuen Medienvielfalt im Internet und auf Digitalkanälen bedienen.
 
ARD und ZDF dagegen verteidigen laut stern.de ihre Autonomie. Die Verantwortlichen würden gänzlich abstreiten, dass eine inhaltliche Zusammenarbeit noch Sparpotenzial in sich berge.
 
„Der journalistische Wettstreit zwischen ARD und ZDF ist einer der Stärken des öffentlich-rechtlichen Systems“, sagte der Programmdirektor des in der ARD für Peking 2008 federführenden NDR, Volker Herres, dem Stern. [mw]

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28 Kommentare im Forum

  1. AW: ARD und ZDF - mehr Personal in China als die BBC - bei weniger Programm Und wieder geht die Neiddebatte los. lasst doch den armen Mitarbeiter ihr Vergnügen sich ein paar schöne Tage auf Kosten der Gebührenzahler zu machen.
  2. AW: ARD und ZDF - mehr Personal in China als die BBC - bei weniger Programm Richtig, denn wir zahlen doch gerne dafür! Wir arbeiten mit Vergnügen um ein paar Euros für die Jungs zusammen zu bekommen. Wir wünschen gute Verpflegung und Unterbringung!
  3. AW: ARD und ZDF - mehr Personal in China als die BBC - bei weniger Programm Wäre es Dir lieber, wenn sie 1 Euro Kräfte einstellen würden?
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