Make TV: „Wir verschenken TV-Studios“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Bonn – Mit Make.tv launchen Bonner Internet-Visionäre ein virtuelles Fernsehstudio für Jedermann. Der neue Dienst wird erstmalig auf der Photokina in Köln am 23. September in Halle 9, Stand B054 präsentiert und soll das Live-Fernsehen revolutionieren.

Sowohl auf der weltgrößten Imaging-Messe als auch im Internet: Nach einem Jahr Entwicklungsphase stellt sich www.make.tv der Welt als neues, virtuelles TV-Studio vor, das jedem das Werkzeug bietet, eigene Live-Sendungen zu produzieren – und das ohne in herkömmliche Sendetechnik investieren zu müssen.

Das virtuelle Studio wird vom Computer aus gesteuert, ist einfach in der Handhabung und erfordert keine Installation, denn Make.tv funktioniert über den Internet-Browser. Es wird dadurch möglich, fast zum Nulltarif zu senden – von jedem Ort der Welt aus.
 
„Wir verschenken gerade komplette Fernsehstudios. Was passiert, wenn tausende kreative Produzenten plötzlich anfangen, Fernsehen zu produzieren? Das ist ein Pulverfass – und die Wirkung noch gar nicht abzuschätzen“, sagt Make TV-Gründer Andreas Meyer. „Mit Make.tv werden experimentelle und neuartige TV-Formate entstehen, die aus Kostengründen bisher nie das Licht der Öffentlichkeit gesehen haben“, ist Meyer überzeugt.
 
Das 15-köpfige Unternehmen aus Bonn erreicht bereits vor dem offiziellen Start die skurrilsten Anfragen. Angefangen von einem renommierten Opernhaus, das jede Vorstellung im Internet übertragen möchte, Atomkraftgegner, die einen Sender zur Übertragung ihrer Demos errichten möchten bis hin zu einem internationalen Spartensender für Graffiti-Sprayer.
 
„Wir haben uns an bewährten Prinzipien der TV-Produktion orientiert“, führt Georg Lenzen aus, verantwortlich für die Technik. „Das ganze ist aber viel einfacher geworden. Man schließt eine oder mehrere Kameras an einen Computer, öffnet das Make.tv-Studio im Internet-Browser und kann loslegen.“
 
Auch an das Business-Model haben die beiden Gründer gedacht. Die Produzenten können selbst entscheiden, ob sie ihre Sendungen kostenlos anbieten möchten, oder eine Eintrittsgebühren verlangen. Auch der Verkauf von Produkten oder elektronischen Medien innerhalb der Online-Shows ist möglich. [mw]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: Make TV: "Wir verschenken TV-Studios" "Was passiert, wenn tausende kreative Produzenten plötzlich anfangen, Fernsehen zu produzieren?" In Deutschland wird man kaputt-abgemahnt. Davon abgesehen gibts doch schon YouTube. Viel Schrott aber manche coolen Sachen sind doch dabei. Oder man wird geschlossen weil man (angeblich) eine Sendelizenz braucht... Die Frequenzen sind nicht umsonst von den ÖR belegt. Jeder freiwerdende AnalogTransponder der digitalisiert wird, könnte kleinen Sendern eine Plattform bieten. Sowas muss in Deutschland seit eh und jeh verhindert werden weil Politiker-Sender viel besser wissen, was die Leute wissen sollen ("die Neuverschuldung ist sicher") und was besser nicht (wo sind die IKB, BayernLB,sonstwo-LB-Millionen geblieben welche die Politiker für zigtausende Euros Jahresgehalt überwacht haben, wieso wird kein AnalogTransponder abgeschaltet und HD draufgepackt).
  2. AW: Make TV: "Wir verschenken TV-Studios" Da hast Du leider Recht, und das Informations-Defizit wird immer schlimmer - dazu ein Zitat von einer HDTV-Fachtagung in Hannover: "Man kann sagen, dass in Deutschland leider fast schon traditionell Techniker, Ingenieure und Wissenschaftler auf der einen und künstlerisch schaffende Personen auf der anderen Seite als Konkurrenten zu betrachten sind. ...Aber es verblüfft schon, wenn ein ohne jeden Zweifel in seinem Metier der Produktion kompententer Fachmann erst vor zwei Wochen gehört hat." (N. Bolewski in FKT) Klaus
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