Teleshopping: Auf Augenhöhe mit Fernsehwerbung und Pay-TV

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin -Teleshopping hat sich als feste Größe im deutschen TV-Markt und als massentauglicher Vertriebskanal etabliert.

13 Jahre nach Start des ersten Teleshoppingsenders in Deutschland und zeitweise zweistelligen Wachstumsraten präsentiert sich die Branche 2008 mit einer stabilen Umsatzentwicklung. Diese Einschätzung trifft das Research-Unternehmen Goldmedia.
 

Die derzeit in Deutschland aktiven Teleshopping-Sender QVC, HSE24, RTL Shop, 1-2-3.TV, Der Schmuckkanal und Juwelo TV erzielten 2007 zusammen einen Netto-Umsatz von 1,14 Mrd. Euro. Diese Sender grenzen sich von anderen transaktionsbasierten TV-Angeboten dadurch ab, dass sie Waren als eigenständige Shopping-Kanäle in längeren und derzeit zu fast 90 Prozent live produzierten Sendungen mit direkter Zuschaueransprache verkaufen.
 
Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung geht Goldmedia in der aktuellen Studie „TV shopping in Europe“ von einem weiteren Marktwachstum und dem Einstieg zusätzlicher Player in den Markt aus. Unter der Voraussetzung einer stabilen konjunkturellen Entwicklung liegt das erwartete Umsatzvolumen für 2012 bei rund 1,6 Mrd. Euro. Die zwei größten Teleshopping-Sender QVC und HSE24 zählen mittlerweile zu den sechs umsatzstärksten privaten TV-Sendern in Deutschland.
 
Ein Vergleich der im Fernsehen relevanten Erlösformen zeige, dass nach den Fernsehgebühren von ARD/ZDF mit einem Gesamtvolumen von 4,45 Mrd. Euro (2007) und den Nettowerbeumsätzen aller TV-Sender in Höhe von 4,16 Mrd. Euro (2007) Teleshopping ein weiteres wichtiges Standbein der Fernsehfinanzierung darstellt. Die TV-Shopping-Branche liegt in Deutschland etwa auf gleichem Niveau mit Pay-TV-Erlösen (1,09 Mrd. im Jahr 2007).
 
Auch die kontinuierlich steigenden Kundenzahlen belegten den Erfolg dieses Geschäftsmodells: Knapp zehn Prozent der Deutschen ab 14 Jahre haben in 2007 bei mindestens einem der Teleshopping-Sender eingekauft.(3) Auch die Zahlen der Anrufe und Postsendungen zeugen von einer positiven Bilanz: 2007 wurden von den Teleshoppingsendern knapp 26 Millionen Pakete verschickt. Dafür haben die Anbieter insgesamt 43,3 Millionen Anrufe von Teleshoppingkunden bearbeitet (2007). Vor fünf Jahren (2002) waren es erst halb so viele Anrufe und Pakete.
 
Mit der Digitalisierung des Fernsehens wird sich der Teleshopping-Markt weiter verändern. Zu erwarten ist neben einer größeren Vielzahl an Sendern auch eine stärkere Ausdifferenzierung der Angebote. Wie sich die Teleshoppingsender zudem für die Zukunft rüsten und sich auf die zunehmende Konkurrenz aus dem Internet einstellen, zeigt sich an ihren Multichannelstrategien. Die Teleshoppinganbieter werden künftig noch stärker auf weiteren Vertriebswegen präsent sein. Schon heute erzielen einige Marktplayer mit ihren Online- und Streamingangeboten Umsatzanteile von bis zu 20 Prozent. Auch die Einbindung mobiler Endgeräte oder die Nutzung interaktiver Bestellmöglichkeiten z.B. über IPTV spielt in den Zukunftsplanungen der Sender eine Rolle.
 
Von der wirtschaftlichen Stabilität des Teleshoppingmarktes profitiert auch der Arbeitsmarkt: 2007 waren im Teleshopping insgesamt über 6 600 Mitarbeiter beschäftigt. Die Gesamtzahl der Mitarbeiter hat sich seit 2001 nahezu verdoppelt. Damit beschäftigen die deutschen Teleshoppingunternehmen mehr Mitarbeiter als die ProSiebenSat.1- und RTL Gruppe im deutschen Markt zusammen.
 
Die wirtschaftliche Dimension unterstrichen zusätzlich die Investitionen der Veranstalter. Seit Sendebeginn investierten die Teleshopping-Sender über 350 Millionen Euro, z.B. in die Erweiterung ihrer Distributionskanäle, Logistikzentren und Callcenter.
 
Goldmedia-Geschäftsführer Dr. André Wiegand resümiert die Untersuchungsergebnisse: „Der Teleshoppingmarkt in Deutschland ist mittlerweile in einer Reifephase angekommen, gekennzeichnet von kontinuierlichem Wachstum auf nach wie vor beachtlichem Niveau. Die mit der Digitalisierung einhergehenden Veränderungen und die zunehmende Verschmelzung von TV- und Onlinewelt setzen wichtige Wachstumsimpulse.“[mg]

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