SWR: Martin Lüdke verabschiedet sich aus „Literatur im Foyer“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mainz – „Eine Revue mit prominenten Gästen“ betitelt das SWR Fernsehen seine Extra-Sendung aus der Reihe „Literatur im Foyer“, die am Dienstag, 14. Oktober, ab 19 Uhr aufgezeichnet und um 23 Uhrausgestrahlt wird.

Wie in den vergangenen Jahren findet damit der „eigentliche“ Auftakt der Frankfurter Buchmesse nicht am Main, sondern am Rhein statt.
 
In das Foyer des Mainzer SWR-Funkhauses kommen unter anderem die Bestseller-Autorin Irene Dische, der „Curry-Wurst-Erfinder“ Uwe Timm, Volker Schlöndorff mit seiner Biografie, Rafik Schami („Das Geheimnis des Kalligraphen“), der Preisträger des Deutschen Buchpreises 2008 (der am heutigen Abend bekannt gegeben wird), Franziska Augstein (Sachbuchautorin und Redakteurin), die lyrische Sängerin Lydia Daher sowie einige der wichtigsten Literaturkritiker des deutschen Feuilletons.

Gleichzeitig geht allerdings eine Ära für das SWR Fernsehen zu Ende. Gastgeber Martin Lüdke – vor einem halben Jahr 65 Jahre geworden – verabschiedet sich aus der Sendung, die er maßgeblich mitaufgebaut hat. „Martin Lüdkes Sendungen sind beste Werbung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk“, erklärt dazu die SWR-Landessenderdirektorin Simone Sanftenberg. „Ohne Effekthascherei führt er sein Publikum durch den Buchmarkt, gibt Orientierung, lädt zum Nachdenken ein, lässt ein Schmunzeln zu. Bei Literatur im Foyer ist es keine Frage: Auch Fernsehen bildet!“
 
Dabei scheint das Konzept so einfach: Schriftsteller lesen aus ihren Büchern. Verleger, Kollegen, Kritiker diskutieren. Sie suchen die sachliche Auseinandersetzung mit neuen Strömungen und Tendenzen, mit den Autoren und ihrem Werk. Es kann dabei durchaus unterhaltsam sein, ist aber keine Unterhaltungssendung. Im Mittelpunkt stehen die Bücher und ihre „Schöpfer“. Und sie kamen alle gern: Robert Gernhardt, Harry Mulisch, Walser, Reich-Ranicki, Rühmkorff … „Es gibt nicht viele Sendungen, bei denen man merkt, wie unterschiedlich auch Profis dieselben Bücher wahrnehmen und verstehen. So etwas geht nur mit einem Moderator, der bei Kritikern wie Autoren gleichermaßen geachtet ist“, sagt Alexander Wasner, Redakteur von „Literatur im Foyer“, über Martin Lüdke und fügt hinzu: „Er ist eindeutig und ohne Schnörkel Lobbyist in Sachen Literatur.“
 
Martin Lüdke selbst sagte einmal über das Lesen – mit Blick auf seine Kindheit in der früheren DDR: „Es war die einzige Möglichkeit, als Jugendlicher die Welt kennen zu lernen.“ So habe er mit Karl May die Wüste, mit Faulkner den Süden der USA und mit Böll die Wohnküchen von Köln entdeckt. Heute lässt Lüdke seine Zuschauer an solchen Entdeckungsreisen teilhaben – das letzte Mal für „Literatur im Foyer“ am 14. Oktober im SWR Fernsehen. [mw]

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