Studie: Fernsehen Erstmedium bei aktuellen Nachrichten

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Wenn sich etwas Wichtiges in der Welt ereignet, informieren sich die Deutschen zuallererst im Fernsehen über das aktuelle Geschehen. Dies ergab eine vom Marktforschungsinstitut Mindline Media durchgeführte repräsentative Umfrage.

An zweiter Stelle rangiert das Radio, gefolgt von der Tageszeitung und – fast gleichauf – dem Internet. Unter den TV-Sendern führt die ARD klar das Feld an, gefolgt vom ZDF, RTL und dem Nachrichtensender N-TV.

Welche Medien fungieren als wichtigste Informationsquellen, wenn es um die Erstinformation bei „Breaking News-Events“ geht? Die Berliner Medienforscher haben dazu im November 2008 im Rahmen der regelmäßigen bevölkerungsrepräsentativen Befragung „Mindline Media Report“ 1 000 deutschsprachige Personen ab 14 Jahre telefonisch befragt.
 
Bei Breaking-News-Events greift die Bevölkerung demnach auf die klassischen audiovisuellen Medien Fernsehen und Radio zurück: Jeder Dritte (35 Prozent) informiert sich bei wichtigen Ereignissen in der Welt zuerst im Fernsehen, jeder Vierte (26 Prozent) nutzt das Radio als erste Informationsquelle. Etwa jeder Sechste informiert sich in der Regel zuerst in der Tageszeitung (16 Prozent) oder im Internet (15 Prozent).
 
Die Führungsrolle von Fernsehen und Radio gilt allerdings nur für die Bevölkerung ab 30 Jahren – bei den 30- bis 49-Jährigen liegt das Radio sogar knapp vor dem Fernsehen, bei den über 49-Jährigen ist das Fernsehen klar das wichtigste Informationsmedium. Bei den unter 30-Jährigen zeigt sich ein anderes Bild: Die Jüngeren bevorzugen deutlich das Internet als erste Informationsquelle bei Breaking-News-Events (38 Prozent), erst mit Abstand folgt das Fernsehen (27 Prozent), auf Platz 3 rangiert die Tageszeitung (14 Prozent).
 
Augenfällig ist, dass das Radio bei den Jüngeren als Erst-Informationsmedium kaum eine Rolle spielt und in dieser Altersgruppe hinter der Tageszeitung gleichauf mit der persönlichen Kommunikation durch Freunde, Bekannte und Kollegen liegt.
 
Diejenigen, die das Fernsehen als Erstmedium bei Breaking-News-Events nutzen, schalten mit Abstand am häufigsten das Erste Programm der ARD ein (44 Prozent), gefolgt vom ZDF (30 Prozent) und – fast gleichauf liegend – RTL (17 Prozent) und N-TV (15 Prozent). Mit acht Prozent für N 24 folgt auf Platz 5 ein weiterer Nachrichtensender. Unter den Top-10-Sendern findet sich neben Phoenix auch CNN.
 
Bei den Zuschauern ab 50 Jahre sind die ARD und das ZDF eindeutig die wichtigsten Fernsehsender für die Erstinformation, N-TV schiebt sich in dieser Altersgruppe vor RTL auf den dritten Platz. Bei den 30- bis 49-Jährigen muss das ZDF den zweiten Platz an RTL abgeben, mit 29 Prozent reicht RTL in der mittleren Altersgruppe fast an die ARD heran (32 Prozent).
 
Das ZDF rangiert – gleichauf mit N-TV – an dritter Position (jeweils 20 Prozent). Diejenigen unter den Jüngeren bis 29 Jahre, die – noch – das Fernsehen als Erstmedium heranziehen, informieren sich am häufigsten bei den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern ZDF (27 Prozent) und ARD (23 Prozent), gefolgt von RTL (17 Prozent) und N 24 (16 Prozent).
 
Dieter Storll, Geschäftsführer von Mindline Media, zu den Ergebnissen der Studie „Erst-Medien bei Breaking-News-Events“: „Für die Bevölkerung ab 30 Jahre sind Fernsehen und Radio nach wie vor die wichtigsten Medien für die Erstinformation bei herausragenden Ereignissen.
 
Bei den unter 30-Jährigen hat diese Funktion klar das Internet übernommen. Das Radio wird von den Jüngeren nicht als Informationsmedium wahrgenommen, sondern in erster Linie als Unterhaltungsmedium. Erfreulich für die öffentlich-rechtlichen TV-Sender: Jüngere, die sich bei Breaking-News-Events zuerst im Fernsehen informieren, tun dies vor allem bei ARD und ZDF.“
 
Detaillierte Ergebnisse der Studie „Erst-Medien bei Breaking News-Events“ können hier abgerufen werden. [cg]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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