36 Stunden Streik bei Sat 1- Bleiben die Bildschirme dunkel?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Seit heute Mittag 12 Uhr streiken die Berliner Mitarbeiter der Pro Sieben Sat 1 Media AG. Der Kampf gegen die geplante Standortschließung und den Abbau von 225 Stellen geht in die nächste Runde. Ob aktuelle Sendungen produziert werden können, ist unklar.

„Wir lassen uns nicht rumschubsen!“, sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Pro Sieben Sat 1 Media AG am Standort Berlin, Uwe Theuerkauff, in einem Gespräch mit DIGITAL FERNSEHEN.

Seit der Verkündung der Standortschließung und dem damit einhergehenden Zwangsumzug von 350 Mitarbeitern von Berlin nach Unterföhring habe man versucht einen Kompromiss zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitern zu finden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Der Betriebsrat habe seine Sozialplanforderungen vorgestellt, welche sang- und klanglos abgewiesen worden seien. „Die Geschäftsführung weigert sich enorm in Verhandlungen zu treten, dies ist aber Vorraussetzung, dass ein Interessenausgleich stattfinden kann. Es wurde alles schlicht weg ignoriert!“, sagte Hendrik Zörner, Pressesprecher des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), welcher neben Verdi zum Streik aufgerufen hatte.
 
Laut Theuerkauff wurden den Mitarbeitern lediglich drei Tage Sonderurlaub angeboten, u.a. um sich eine Wohnung in Unterföhring suchen zu können. „Wir denken, dass der Streik absolut etwas bringen wird“, sagte Theuerkauff. Es ist der erste große Streik der privaten Anstalten seit Bestehen der BRD, 36 Stunden legen die Angestellten ihre Arbeit nieder, so Theuerkauff weiter.
 
Was dies für Konsequenzen auf das Programm haben wird, bleibt unklar. Laut Theuerkauff gibt es so genannte Havariesendungen, die vom Arbeitgeber vorproduziert sind, inwiefern diese zum Einsatz kommen oder ob die Bildschirme schwarz werden, konnte auch er nicht sagen. Morgen um 16 Uhr wird eine Abschluss-Kundgebung gehalten.
 
Es werde daran gearbeitet, dass der Streik „keine gravierenden Auswirkungen“ auf den Sendebetrieb habe, sagte Sat-1-Sprecherin Kristina Faßler. Ziel des Senders sei es nun, wieder in den Dialog einzutreten.
 
In Berlin beschäftigt die Sendergruppe ihren Angaben zufolge rund 1 000 Mitarbeiter, darunter bei Sat 1 in der Jägerstraße und N 24 am Potsdamer Platz. Auf einen Streik sei man vorbereitet, betonte Faßler. „Unser Ziel ist es, die Sendeleistung weitgehend sicherzustellen ohne gravierende Ausfälle.“
(Eigener Bericht/ddp/dpa)[mw]

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38 Kommentare im Forum

  1. AW: 36 Stunden Streik bei Sat 1- Bleiben die Bildschirme dunkel? Tja, das passiert, wenn Heuschrecken das Unternehmen leiten. Man kann Heuschrecken wie mit einer Zitrone vergleichen: Den Saft aufpressen, bis es nicht mehr geht und dann fallen lassen Best of Permira/KKR: [Update] - Die erste Amthandlung war ja die erhöhung der Bezüge des Aufsichtsrats (und Vorstand weiss ich jetzt nicht) [/Update] - verkauf von SBS an P7S1 - Schulden jetzt aktuell bei knapp 4 Mrd. Euro - Fette Dividende im Jahr 2007 (Anstatt Schulden abbau) - Aussetzen von Sat.1 HD und ProSieben HD - Aktienkurz von über 19 Euro jetzt aktuell auf 1,53 Euro gefallen. - Umzug von Berlin nach München - Jetzt der Streik der Sat1 Mitarbeiter, den ich voll und ganz nachvollziehen kann. Ich frag mich, ob ein Herr Mäuser & Co abends ruhig schlafen und morgens mit reinem Gewissen in den Spiegel schauen können. Und die Politik schaut nur zu, wie bei einer Seifenoper. ProSiebenSat1 war ein Gesundes Unternehmen, bis Permira/KKR es kaputt machten.
  2. AW: 36 Stunden Streik bei Sat 1- Bleiben die Bildschirme dunkel? Könnte interessant werden. Dann kann man ja direkt die Dumm-Dumm-Shows zu den Mitarbeitern zuordnen. Je nach Ausfall.
  3. AW: 36 Stunden Streik bei Sat 1- Bleiben die Bildschirme dunkel? Hoffentlich bleiben sie dunkel, fällt doch niemanden auf.........
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