Niefern-Öschelbronn – Der Empfangstechnikanbieter Wisi Communications GmbH & Co. KG baut 124 Stellen ab.
Wie der Betriebsratsvorsitzende von Wisi, Joachim Bodamer, gegenüber DIGITAL FERNSEHEN auf Anfrage bestätigte, baut das Unternehmen 124 Stellen ab. Dies betrifft zu zwei Dritteln Mitarbeiter aus der Produktion und zu einem Drittel Mitarbeiter aus dem Verwaltungsbereich.
Für Bodamer handelt es sich dabei um einen „vertretbaren Kompromiss“. Insgesamt gibt es mit 50 Mitarbeitern Arbeitsverhältnisse aufgrund auslaufender Befristungen, Altersteilzeitverträgen und zeitnaher Inanspruchnahme von Altersruhegeld. Für 74 Mitarbeiter wurde im Rahmen von struktureller Kurzarbeit ein Sozialplan vereinbart. Dieser sieht vor, dass die Betroffenen für zwölf Monate bei 80 Prozent des Nettoeinkommens in die Kurzarbeit gehen. Damit soll den Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben werden, sich in dieser Zeit für den Arbeitsmarkt weiter zu qualifizieren und sich um ein neues Arbeitsverhältnis zu bemühen. Diese Maßnahme sei jedoch freiwillig.
Wie der Geschäftsführer von Wisi, Axel Sihn gegenüber DIGITAL FERNSEHEN auf Anfrage sagte, ist der Grund für die Entlassungen die „flächendeckend abgeschlossene Netzmodernisierung bei Kabel BW und anderen deutschen Kabelnetzanbietern“, in die Wisi engagiert war. Dem Unternehmen gelang es offenbar nicht, Anschlussanträge in ähnlicher Größenordnung an Land zu ziehen. In einer Pressemitteilung spricht Wisi „nicht zu kompensierenden Umsatzeinbrüchen“.
Gleichzeitig seien in der Produktion Automatisierungen notwendig geworden, weshalb weniger Mitarbeiter benötigt würden. Dennoch sieht sich das Unternehmen für die Zukunft gut gerüstet. Derzeit entwickle Wisi „zahlreiche neue innovative Produkte für wichtige Wachstumsmärkte der Empfangs- und Verteiltechnik“, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Gegenüber DIGITAL FERNSEHEN nannte Wisi insbesondere neue Produkte im Kopfstellenbereich sowie die Glasfaserentwicklung namens „Streamline“ für Triple-Play-Netze, für die Wisi ein eigenes TV-Labor betreibt. Die neue Technologie soll auf der diesjährigen Fachmesse Anga Cable vorgestellt werden.
Der Pforzheimer Zeitung zufolge konnte das Unternehmen im Jahr 2007 einen Rekordumsatz von 110 Millionen Euro verzeichnen. 2008 seien es lediglich 95 Millionen Euro, für dieses Jahr gehe man nur noch von einem Umsatz in Höhe von 75 bis 80 Millionen Euro aus.
Zu Umsatzzahlen wollte sich Sihn nicht äußern. [ar]
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