WDR-Rundfunksratsvorsitzender sieht Kultur im WDR „hervorragend abgebildet“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Köln – Der Rundfunkrat des Westdeutschen Rundfunks hat den auf seiner 500. Sitzung im November 2008 begonnenen „Dialog zur Kultur“ fortgesetzt.

Zum Thema „Kultur – Programmauftrag und Wirtschaftsfaktor“ diskutierten die Mitglieder des Rundfunkrates am Mittwoch mit über 100 WDR-Programmverantwortlichen, Kulturschaffenden und Künstlern in Köln-Bocklemünd.
 
„Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat die Pflicht, allen Bürgern ein für sie angemessenes Kulturangebot im Programm zu machen“, sagte der Rundfunksratsvorsitzende Reinhard Grätz. Die elektronischen Medien hätten mehr als die traditionellen Kultureinrichtungen die Möglichkeit, Menschen mit kulturellen Anregungen anzusprechen und zu öffnen, „das heißt einen wirklichen Beitrag zur Demokratisierung von Kultur zu leisten“.

Die traditionelle Kultur werde im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und im WDR, insbesondere im Hörfunk, nach Meinung des Rundfunksratsvorsitzenden hervorragend abgebildet. Damit gelinge es, die Kulturinteressierten adäquat anzusprechen. Der WDR sei ohnehin der größte Kulturförderer in Nordrhein-Westfalen.
 
Grätz stellte aber auch die Frage, wie man die Mehrheit der Menschen mit kulturellen Angeboten am besten erreichen könne. Man müsse den Menschen „Wort-, Musik- und Filmangebote unterbreiten, die sie anregen, ihnen etwas vermitteln, sie berühren“. Der Rundfunkrat suche dazu den Dialog mit den gesellschaftlichen Kräften. Die Veranstaltung des Rundfunkrats habe den Anlass gehabt, das begonnene Gespräch mit den Vertretern der kulturellen Institutionen, den Akteuren der Kulturszene im Land zu vertiefen. Erörtert worden seien in diesem Zusammenhang auch kulturwirtschaftliche Aspekte.
 
Karin Junker, Vorsitzende des Programmausschusses, sieht unterdessen die Kunstfreiheit und Entfaltungsfreiheit für Kreativität und Spontaneität durch den 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag bedroht: „Statt der öffentlich-rechtlichen Medienwelt mit den neuen Gestaltungs- und Verbreitungsmöglichkeiten eine Seele zu geben, besteht die Gefahr, ihr die Seele zu nehmen.“ Das, was man in Zeiten einer sich im Umbruch befindlichen Kommunikationslandschaft am wenigsten gebrauchen könne, sei „eine Qualitätspolizei“. Die Zerreißprobe zwischen nationaler Medienzuständigkeit und europäischemWettbewerbsfanatismus sei noch nicht ausgestanden.

Intendantin Monika Piel wies dagegen auf den besonderen Wert des WDR für die Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen hin. So seien es nicht nur die „Leuchttürme des WDR-Kulturschaffens, die unsere Bedeutung für die Kultur belegen. Es ist auch die verlässliche Begleitung der kulturinteressierten Menschen durch ihren Tag, die den WDR zum Faktor der Meinungsbildung werden lässt“. Piel hob darüber hinaus zahlreiche kulturelle Programmschwerpunkte hervor. Hierzu zählten beispielsweise täglich fast 48 Stunden Musik- und Wortkultur bei WDR 3 und WDR 5 und die rund 170 Konzerte der vier WDR-Klangkörper (Sinfonieorchester, Rundfunkorchester, Rundfunkchor und Big Band), davon 80 Prozent im WDR-Sendegebiet in NRW.
 
Darüber hinaus gebe es durchschnittlich 1 380 Veranstaltungen, die der WDR jährlich im Land durchführe oder an denen er beteiligt sei. So sei WDR 3 beispielsweise Partner der bedeutendsten großen Musikfestivals in NRW. Genauso wichtig sei der Einsatz des WDR für junge Kultur: vom „Poetry Slam“ im WDR Fernsehen bis zu Lesungen und der Förderung junger Bands bei 1 Live. „Durch die hohe Zahl der Neu- und Eigenproduktionen ist der WDR einer der, manche sagen d e r größte Auftraggeber Deutschlands für Kulturschaffende“, so Piel weiter. Die Intendantin kündigte zudem eine Kulturstudie an, die der WDR beim Deutschen Kulturrat in Auftrag gegeben hat. Die Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen. [cg]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: WDR-Rundfunksratsvorsitzender sieht Kultur im WDR "hervorragend abgebildet" das sehen wir ja gerade im wdr...irgendwelche wahnsinnigen alten säcke umarmen besoffene junge mädels und grölen unverständliche lieder. das schon seit tagen und auch noch die nächsten. jedes zweite wort "fründe" - "bütze" - "mache" - "zusamme" ... wenn das kutur ist... dann FORZA CARMEN NEBEL UND FLORI SILBEREISEN
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