Kabel Deutschland zerrt an Orion Cable

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Hamburg – Der Kabelanbieter Kabel Deutschland GmbH (KDG) verlangt von Wettbewerber Orion Cable einen Millionenbetrag.

Grund ist ein Streit um 1,1 Millionen Kabelanschlüsse, die die KDG 2008 für rund 500 Millionen Euro vom Rivalen Orion abgekauft hatte, berichtet die Zeitung Financial Times Deutschland (FTD) in ihrer heutigen Online-Ausgabe. Mittlerweile schätze die KDG den Ertragswert der Anschlüsse wesentlich niedriger ein. „Es gibt Gespräche über eine Kaufpreisanpassung“, sagte eine Sprecherin der KDG der Zeitung. Über Details wollte sich die Sprecherin mit einem Verweis auf eine vereinbarte Vertraulichkeit nicht äußern.

Auf einem Treuhandkonto würden sich noch zehn Prozent des Kaufpreises befinden, schreibt die Zeitung. Damit würden rund 50 Millionen Euro für Orion Cable und die Luxemburger Muttergesellschaft Escaline auf dem Spiel stehen. Es werde jedoch bereits mit höheren Rückerstattungsforderungen seitens KDG gerechnet, heißt es.
 
Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte der FTD, dass es Nachverhandlungen über den Kaufpreis für die 1,1 Millionen Kabelanschlüsse gebe. Solche Nachverhandlungen seien üblich. Eine Rückforderung würde Orion nicht in finanzielle Schwierigkeiten stürzen, da das Unternehmen über konstante Einnahmen aus dem Kabelgeschäft verfüge.
 
Der Markt von Orion gilt mit örtlichen Kabelnetzen über die gesamte Republik als zersplittet. Da der Anbieter bei der Zulieferung der Signale auf die KDG, Unitymedia und Kabel BW angewiesen sei, denen die regionalen und überregionalen Kabelnetze vorwiegend gehören, könne sich der zukunftsträchtige Markt für Breitband-Internetanschlüsse nachteilig für Orion entwickeln. Dieser könne Angebote deshalb oft nur durch Mitbeteiligungen der großen Kabelnetzbetreiber realisieren, heißt es.
 
Im April 2008 hatte das Kartellamt die Übernahme von sieben Tochtergesellschaften von Orion Cable gestattet (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Durch diese Entscheidung hatte KDG seinen Zugriff auf die Breitbandkabelnetze der Netzebene 4 in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Bremen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Bayern erweitern können. Betroffen von dieser Veränderung waren rund 1,2 Millionen angeschlossene Haushalte. [ar]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: Kabel Deutschland zerrt an Orion Cable Was ist das denn für ein Argument? Die KDG weiß doch genau, was man pro Kabelanschluss verdienen kann.
  2. AW: Kabel Deutschland zerrt an Orion Cable Na dann werde ich mal bei t-home anrufen ob ich den vdsl betrag für hdtv auch wieder bekomme. Denn das was t-home an hdtv angeboten hat darüber kann man nur lachen.. Vielleicht lassen sie ja mit sich reden..lach... Aber nun zum Thema... Ich dachte immer vertrag ist vertrag und die KDG weiß worauf sie sich einlassen, wenn sie kabelanschlussgebiete kaufen.. Vielleicht war das ja ein kabelanschlussgebiet wo die wohnhäuser alle südbalkon haben und somit kabel unnötig ist? Oder es war ein anschlussgebiet wo prozentual gesehen 75% hartz4 empfänger sind und sie deshalb kein kabel nehmen können? Wie gesagt ich als kabelanbieter informiere mich vorher über der gebietsstruktur ehe ich etwas abkaufe.. Also KDG, ich würde sagen das war ein satz mit X.
  3. AW: Kabel Deutschland zerrt an Orion Cable das würde aber bedeuten, dass 1.1 Mio Kabelanschlussinhaber plötzlich ihren Anschluss abgemeldet und auf Sat umgestiegen wären
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