Eins Festival zeigt „Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Stuttgart – Er gilt als der einflussreichste deutschsprachige Literaturkritiker: Marcel Reich-Ranicki. Seine 1999 veröffentlichte Autobiographie „Mein Leben“ belegte monatelang den ersten Platz der Bestsellerliste.

Nun wurde sein Leben verfilmt. Am 18. April um 20.15 Uhr zeigt Eins Festival „Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben“ – eine bewegende Geschichte vom Überleben des Holocaust, der großen Liebe und einer beispiellosen Karriere.
 
„Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben“, Fernsehfilm Deutschland 2009, Sendetermine: 18.04., 20.15 Uhr, 19.04., 09.30 Uhr, 20.04., 02.40 Uhr, 22.04., 18.30 Uhr, 23.04., 12.30 Uhr

In Rückblenden erzählt der Film die frühe Lebensgeschichte des 1920 im polnischen Wloclawek geborenen Marcel Reich-Ranicki. Nach seiner Schulzeit in Berlin bleibt ihm als Jude das Studium verwehrt. Im Herbst 1938, wenige Monate nach seinem Abitur, wird er nach Warschau deportiert, 1940 ins Ghetto umgesiedelt, wo er in größter Not auch die Liebe seines Lebens findet: Der Hochzeitstag mit Teophila (genannt „Tosia“) fällt zusammen mit dem Beginn der Räumung des Ghettos. Marcels Eltern, sein Bruder und Tosias Mutter werden in die Vernichtungslager deportiert. Im Februar 1943 gelingt Marcel mit seiner Frau die Flucht aus dem Ghetto in den Warschauer Untergrund. In den 50er Jahren entschließen sich beide zu einem ungewöhnlichen Schritt: Sie gehen in die Bundesrepublik Deutschland zurück. Marcel Reich-Ranicki wird der deutsche „Kritiker-Papst“. Die Liebe zur deutschen Sprache und Literatur ist ihm trotz allem geblieben.
 
„Attentat auf Richard Nixon“, Sendetermine: 24.04., 20.15 Uhr, 01.05., 22.45 Uhr
 
USA, 1973. Samuel Bicke (Sean Penn), ein kleiner Mann mit großen Träumen, nimmt einen Job als Möbelverkäufer an. Sein Chef (Jack Thompson) gibt ihm den Rat, sich Präsident Richard Nixon als Vorbild zu nehmen, da dieser dem Volk mit großem Erfolg seine leeren Wahlversprechen angedreht habe. Sams Sympathien gehören aber den einfachen und unterdrückten Menschen, die trotz ihrer schlechten Ausgangslage nicht aufhören, den amerikanischen Traum zu träumen, der oft scheitert. Auch Sam bleibt ein erfolgloser Verkäufer. Auf privater Ebene läuft es für ihn ähnlich schlecht. Seine Frau, die Kellnerin Marie (Naomi Watts), hat ihn verlassen und die drei Kinder mitgenommen. Von seinem Bruder Julius (Michael Wincott) hat Sam sich bereits vor Jahren entfremdet. Bickes großer Traum ist es, mit seinem alten Freund Bonny (Don Cheadle) einen mobilen Autoreifen-Handel zu eröffnen.
 
In dem Glauben, dass sein Existenzgründungs-Kredit bewilligt wird, lässt er Bonnys Werkstatt mit einer Ladung Autoreifen beliefern – ohne dessen Wissen und auf Rechnung seines Bruders. Bonny landet dadurch fast im Gefängnis und kurz darauf wird Sams Kreditantrag abgelehnt. Auch sein Verkäufer-Job steht mittlerweile auf der Kippe. Nach einem heftigen Streit mit Julius beobachtet der deprimierte Sam in den Nachrichten, wie Richard Nixon als Lügner und Intrigant entlarvt wird. Schließlich, im Februar 1974, fasst der Verzweifelte den Entschluss, ein Flugzeug zu kapern und es direkt ins Weiße Haus zu steuern. Sein Ziel: die Ermordung von Richard Nixon…
 
Getragen von einem herausragenden Darsteller-Ensemble, ist der Film des deutschen Regisseurs Niels Mueller nicht nur das bewegende Porträt eines enttäuschten Idealisten, sondern auch eine präzise Chronologie menschlichen Scheiterns. Darüber hinaus gelingt den Filmemachern ein atmosphärisches Porträt der Nixon-Ära, in der die US-amerikanische Politik endgültig ihre „Unschuld“ verlor. Bezüge zur aktuellen Stimmungslage in Amerika sind dabei durchaus beabsichtigt. In der Hauptrolle liefert Oscar-Preisträger Sean Penn eine seiner eindrucksvollsten Leistungen. An seiner Seite sind Naomi Watts, Don Cheadle und Michael Wincott zu sehen. [cg]

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5 Kommentare im Forum

  1. AW: Eins Festival zeigt "Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben" Der Film "Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben" lief übrigens bereits gestern schon auf: arte und auf: arte HD ! Aber nichts desto trotz ein wirklich sehr gelungener Film, die Erzählweise ist fantastisch und die Schauspieler erstklassig.
  2. AW: Eins Festival zeigt "Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben" Mein Leben - Marcel Reich-Ranicki - ARTE+7 Im Internet-Angebot von Arte gibt es ihn auch.
  3. AW: Eins Festival zeigt "Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben" ...aber die Bildqualität auf Arte HD war teilweise einfach nur grausam!
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