Medienanstalt startet Forschungsprojekt zu Provokationen als Quotenbringer

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Düsseldorf – Die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) hat das Forschungsprojekt „Skandalisierung und Provokationen als Quotenbringer in Zeiten rückläufiger Werbeeinnahmen – Analyse aktueller Castingshow- und Reality-Doku-Formate“ in Auftrag gegeben.

Durchführen werde das Projekt die House of Research GmbH und das Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaften der Freien Universität Berlin, hat die LfM in ihrer heutigen Sitzung beschlossen.
 
„Insbesondere in Casting-Shows und Reality-Doku-Formaten ist der Trend zu beobachten, dass die Sender angesichts schwindender Werbeeinnahmen zunehmend auf Skandalisierung setzen, um Zuschauer zu gewinnen und die Einschaltquoten nach oben zu treiben“, so die LfM.
 
Ziel des Projektes sei es deshalb, durch eine Analyse aktueller Castingshows und sogenannter Reality-Doku-Formate zu untersuchen, „ob aufgrund eines zunehmenden Wettbewerbsdrucks Skandalisierung und Provokation zunehmen.“ Mit Ergebnissen werde im Sommer 2010 gerechnet.

Zudem schreibt die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) eigenen Angaben zufolge ein Modellprojekt zum Thema „Initiative zur Medienkompetenzförderung in nordrhein-westfälischen Kindertageseinrichtungen“ aus. Dies hat die Medienkommission der LfM in ihrer heutigen Sitzung in Düsseldorf beschlossen.
 
In dem neuen Projekt sollen die Möglichkeiten der Vermittlung von Medienkompetenz an Erzieherinnen erprobt werden. Davon erhofft sich die LfM eine nachhaltigere Verankerung des Themas Medienerziehung in Tageseinrichtungen.
 
Studien der LfM (unter der Leitung von Prof. Ulrike Six) hätten zuvor ergeben, dass Fortbildungsangebote und Infomaterialien zur Medienerziehung nicht im gewünschten Umfang von Erzieherinnen genutzt würden und das Thema Medienerziehung oft nur eine geringe Rolle spiele, „weil diesem Bereich unter den zahlreichen Bildungsaufträgen oft nur eine untergeordnete Bedeutung zukommt und nicht klar ist, dass eine Umsetzung auch ohne aufwändige Maßnahmen möglich ist“, so die LfM weiter.
 
Im Rahmen der Ausschreibung soll ein Gesamtkonzept für die Vermittlung von Medienkompetenz entwickelt und in einem Modell mit zunächst 15 Kindertageseinrichtungen erprobt werden. [ar]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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