Studie: Europäische Kabelindustrie wächst durch Breitband

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Die europäische Kabelindustrie kann trotz schwieriger Wirtschaftslage mit einem anhaltenden, steigenden Umsatz rechnen, ergab eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Solon.

Der Studie zufolge wird die europäische Kabelindustrie bis 2012 mit sieben Prozent pro Jahr wachsen – die durchschnittliche Gewinnspanne steige auf 42,9 Prozent.
 
Bei den Ergebnissen der Studie zeige sich eine deutliche Veränderung im Wettbewerb um Breitbandkunden. Die Kabelindustrie könne sich dem Preiswettkampf im Breitbandmarkt weitgehend entziehen. „Durch das Angebot von Geschwindigkeiten bis 100 Megabit pro Sekunde haben Kabelunternehmen im Vergleich zu DSL die Nase vorne“, berichtet Solon. Die Teilnehmer der Studie gehen davon aus, dass schon im Jahr 2012 die Hälfte aller Kabelinternetkunden mehr als 20 Megabit pro Sekunde nutzen werden – ein Fünftel sogar mehr als 50 Megabit pro Sekunde. DSL könne nur Geschwindigkeiten bis 16 Megabit pro Sekunde anbieten.
 
Ein Kurswechsel zeigt sich laut Studie beim TV-Angebot. Die Priorität liege künftig auf interaktiven Angeboten. „Video on Demand, Persönliche Videorekorder – das Fernsehen der Zukunft wird interaktiver und von den individuellen Kundenwünschen gesteuert sein“, erläutert Solon. Die wachsende Nutzung von Online-Video über Internet erhöhe den Druck auf die Kabelanbieter. Während Anfang 2009 nur 23 Prozent der Kabelunternehmen „Video on Demand“ anboten, wollen bis Ende nächsten Jahres 90 Prozent der befragten Unternehmen ihr Angebot mit entsprechenden Produkten ergänzen.
 
Die Wirtschafts- und Finanzkrise habe nur einen geringen Einfluss auf die Kabelindustrie. Kabelnetzbetreiber sollen zwar einen leichten Rückgang der Pay-TV-Nutzung erwarten, dieser werde aber durch das Wachstum im Breitbandmarkt mehr als kompensiert. Wachstumschancen für Kabelnetzbetreiber bieten sich der Unternehmensberatung zufolge im Business-to-Business-Bereich sowie im Mobilfunk.
 
Die von Solon veröffentlichte Studie ist nach eigenen Angaben die umfangreichste Analyse des europäischen Kabelmarktes. Die Vorstände von 17 europäischen Kabelnetzbetreibern mit mehr als 22 Millionen Kunden nahmen an der Studie teil. [mth]

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