Bundestagswahl dominierte Fernsehnachrichten

Berlin – Im September war die Bundestagswahl das beherrschende Thema in den deutschen Fernsehnachrichten.

Allein die vier Hauptnachrichtensendungen von ARD, ZDF, RTL und Sat 1 berichteten fast fünf Stunden (290 Minuten) über den Wahlkampf und den Wahltag, meldet das Internetportal „Politik Digital“.
 
Erst mit weitem Abstand folge auf Rang Zwei der Topthemen, der von der Bundeswehr initiierte Luftangriff in Afghanistan (68 Minuten). Das schlechte Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl sei mitverantwortlich dafür, dass die Sozialdemokraten im September die meisten Auftritte in den Fernsehnachrichten verzeichnen konnten (insgesamt 584 Auftritte). Die CDU folge an zweiter Stelle mit 497 Auftritten, vor der FDP, die mit 177 Auftritten außergewöhnlich stark vertreten gewesen sei.
 
Durch den Wahlerfolg der Freien Demokraten habe der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle erstmals mit 92 Auftritten Rang Drei der am häufigsten in den Nachrichten aufgetretenen deutschen Politiker erreicht – hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel (208 Auftritte) und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier (137 Auftritte).
 
Durch die Bundestags- und Landtagswahlen erreichte die Politikberichterstattung im September laut Internetportal insgesamt Spitzenwerte. Bei ARD und ZDF habe der Politikanteil in den Nachrichtensendungen teilweise deutlich über 50 Prozent gelegen. Im Einzelnen weise die „Tagesschau“ einen Politikanteil von 55 Prozent (neun Minuten pro Ausgabe) auf, „heute“ 47 Prozent (neun Minuten), „Tagesthemen“ 54 Prozent (15 Minuten) und „heute-journal“ 57 Prozent (15 Minuten).
 
Auch die Nachrichtensendungen der Privaten sollen für ihre Verhältnisse hohe Politikanteile erzielt haben: „RTL aktuell“ 30 Prozent (sieben Minuten) und „Sat-1-Nachrichten“ 35 Prozent (vier Minuten). [mth]