Vox-Chef Hoffmann will kein „Mainstreamfernsehen“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Frankfurt/M. – Vox Geschäftsführer Frank Hoffmann will auch in Zukunft eingefahrene Programmstrukturen verlassen. Auch mit vierstündigen Dokumentationen im Abendprogramm könne man Zuschauer erreichen.

Im Medienblog der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte Hoffmann: „Es gibt offensichtlich Zuschauer, die am Samstagabend nicht nur Unterhaltung sehen wollen. Dieses Bedürfnis ist bisher von vielen Sendern vernachlässigt worden“. Die Dokumentationen die Vox am Samstagabend sende, hätten genau so gute Quoten, wie die Konkurrenz mit Serien und Spielfilmen.
 
Der Privatsender hatte in den vergangenen Wochen vierstündige Dokumentationen in das Abendprogramm gehievt und damit recht gute Quoten erzielt. Natürlich sei es einfacher, mit leichteren Themen Quote zu machen aber es sei wichtig auch solche Programme zu zeigen, so Hoffmann.
 
Auch künftig will Vox den Samstagabend sowohl mit Spielfilmen als auch Dokus belegen. Die Quote bei Dokus sei mit 5,8 Prozent fast genau so hoch wie bei Filmen (6,3 Prozent). Die Strategie von Vox werde auch weiterhin darin bestehen, kein Mainstream-Fernsehen zu machen. „Wir gehen eigene Wege – oft mutig, manchmal auch ein kleines bisschen übermütig“. Sendungen, wie „Das perfekte Dinner“ würden diese Strategie bestätigen. Im übrigen sei es nicht schlimm, wenn eine Idee mal nicht klappt. „Schlimmer ist doch, wenn man gar keine Ideen mehr hat“, so Hoffmann gegenüber dem Medienblog.
 
Vox setzt Gegensatz zur Konkurrenz im Nachmittagsprogramm nicht auf Dokusoaps und amerikanische Serien sondern Formate, wie „Promi-Kochduell“, „Prominent!“ und „Frauenzimmer“. Hoffmann begründet diese Entscheidung damit, dass Vox das Pech hatte, viele Serien verloren zu haben. Außerdem habe man einen erfolgreichen Übergang zu den Sendungen am Vorabend schaffen wollen.
 
Auch in Zukunft werde Vox Risiken bei der Programmplanung eingehen. Bei den gefloppten Sendungen wie „Power of 10“ oder „Frauenzimmer“ hätte man im Falle eines Erfolges viel gewonnen. Ohnehin sei die Quote nicht das Wichtigste. „Zuschauermarktanteile geraten oft zum Schönheitswettbewerb. Mindestens genauso wichtig sind die wirtschaftlichen Ziele und die haben wir trotz Werbekrise mit Vox erreicht – ohne Abstriche in der Programmqualität machen zu müssen“. [mw]

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10 Kommentare im Forum

  1. AW: Vox-Chef Hoffmann will kein "Mainstreamfernsehen" Mich hat er damit schon an den beiden letzten Samstagabenden gewonnen. Doku über die Nazi (endlich mal kein Mist über Hitlers Hunde, Weiber, Goldhamster ala Knop)und über Özi bzw. Enstehung des Menschens. Weiter so. Hebt sich wohltuend von den anderen Gedöns-Sendungen ab.
  2. AW: Vox-Chef Hoffmann will kein "Mainstreamfernsehen" Vielleicht kann man ja sogar die ein oder andere Kochsendung einpflegen...
  3. AW: Vox-Chef Hoffmann will kein "Mainstreamfernsehen" Vox ist mal mit dem Anspruch angetreten, dass man zum Fernsehen jetzt "einen neuen Körperteil braucht, nämlich seinen Kopf". Davon sind sie zwar (zum Glück) etwas abgerückt, sie haben aber bisweilen ganz gute Sachen im Programm. Sie bieten für mich jedenfalls immer wieder mal Gelegenheit, reinzuschalten. Aber Mainstream ist es trotz allem immer noch.
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