München – Der chronisch defizitäre Pay-TV-Sender Sky will seine Finanzen durch mehr Werbung verbessern. Mittelfristig sollen die Einnahmen aus der Fernsehwerbung auf zehn Prozent verdoppelt werden.
Der Bezahlsender Sky will zukünftig zehn Prozent seines Umsatzes aus Werbeeinnahmen erwirtschaften. Nach einem Bericht des „Handelsblattes“ will der zukünftige Konzernchef Brian Sullivan sich nicht mehr allein auf die Einnahmen aus den Abonnements verlassen. Das bestätigten Unternehmenskreise der Zeitung.
Sullivan hat dabei den hochprofitablen britischen Bezahlsenders BSkyB als Vorbild im Auge. Beide Sender werden vom Medienunternehmer Rupert Murdoch und dessen Konzern News Corp. beherrscht. Sky will, um dieses Ziel zu erreichen auch seine Werbetätigkeiten im Internet massiv ausbauen.
„Wir bauen das Internet zu einem Entertainmentportal um“, kündigte Sport- und Internetvorstand Carsten Schmidt an. Deshalb will Sky künftig das Angebot an Bewegtbildern im Internet rund um den Sport – etwa Bundesliga und Champions League – weiter ausbauen.
Dazu passt, dass Sky vor kurzem mit dem italienischen Vermarktungsexperten Andrea Malagara ein Bündnis geschlossen hat. Malagara, der jahrelang das Werbegeschäft der Sendergruppe Pro Sieben Sat 1 mitverantwortete, ist exzellent in der Branche vernetzt und soll seine Kontakte für Murdochs deutsches Sorgenkind nutzen.
Doch Werbung ist für einen Bezahlsender wie Sky ein heikles Thema, denn viele Kunden gingen bisher zu Sky, um der Werbung zu entkommen. Wie das Blatt aus dem Umfeld des neuen Vorstandschefs Sullivan erfahren haben will, sollen auch in Zukunft Filme nicht durch Werbung unterbrochen werden.
Sky steht unter großem Erfolgsdruck. Im dritten Quartal stieg der Fehlbetrag auf 117 Millionen Euro, von 89 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Derzeit hat der Sender rund 2,4 Millionen zahlende Kunden. Bis Jahresende will Sky die Zahl der Abonnenten auf drei bis 3,4 Millionen erhöhen. 2012 soll Sky nach den Plänen des scheidenden Konzernchefs Williams profitabel arbeiten. [mw]
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